Zwei deutsche und zwei Schweizer Piloten schafften es beim Moto2-Rennen in Aragon in die Punkteränge. Tom Lüthi verpasste das Podium als Viertplatzierter und damit Bester dieses Quartetts nur um zwei Zehntel.

"Ich wäre natürlich gern aufs Podium gefahren, aber ich wurde gleich in der ersten Runde weit zurückgeworfen, als mir ein Gang herausgesprungen ist. Ich bin wegen diesem Problem im hinteren Streckenteil geradeaus geschossen und habe zu viele Plätze verloren", sagte Lüthi. Allerdings legte der Schweizer gegen Rennende zu und duellierte sich mit Johann Zarco in den finalen Runden um den dritten Rang.

"Schade, dass ich den Kampf gegen Zarco in der letzten Runde verloren habe. Das Motorrad war perfekt, bis auf ein leichtes Chattering in den letzten fünf Runden, vielleicht, weil sich der Reifen ein bisschen auf der Felge gedreht hat", führte der Schweizer aus.

Aegerter geht die Luft aus

Dominique Aegerter konnte das Tempo seines Landsmannes nicht ganz mitgehen. Am Ende fehlten Aegerter eineinhalb Sekunden auf Lüthi. "Die letzte Runde mit Morbidelli und Kallio war heiss, den Finnen konnte ich im Finale immerhin noch knapp hinter mir halten. Das Rennen war insgesamt schwierig für mich, denn ich hatte die härtesten Reifen gewählt, während die meine Gegner auf weicheren Varianten unterwegs waren. Dennoch glaube ich nicht, dass die Reifenwahl der entscheidende Faktor war", analysierte der Schweizer.

Schnellster deutscher Fahrer war diesmal Marcel Schrötter, der den 10. Platz belegte. "Mit diesem zehnten Rang muss ich wirklich mehr als zufrieden sein", sagte Schrötter, der in dieser Saison nur zweimal noch weiter vorne ins Ziel gekommen war. "Über das heutige Ergebnis dürfen wir uns zurecht freuen und wir können auch stolz darauf sein, das wir wieder in die Top-10 gefahren sind. Schritt für Schritt machen wir gute Fortschritte und ich bin mir auch sicher, dass noch vor dem Ende der Saison die Resultate noch besser werden. Mein Ziel ist es nach wie vor die Meisterschaft in den Top-10 zu beenden", führte Schrötter aus.

Folger mit früher Strafe

Sandro Cortese konnte sich lange mit Schrötter um den Platz als bester Deutscher duellieren, doch am Ende ging ihm ein wenig die Luft aus. "Mein Start war nicht wirklich gut, weil ich viele Plätze verloren habe. Aber dann habe ich mich zurückgekämpft und viel gepusht. Ich glaube, ich habe es die letzten vier, fünf Runden etwas übertrieben und dabei den Reifen überfahren. Ich konnte dann einfach nicht mehr mithalten. Schade, dass ich in der letzten Kurve auch noch den 11. Platz verloren habe", analysierte Cortese.

Jonas Folgers Rennen wurde durch eine Durchfahrtsstrafe nach Frühstart früh ruiniert. Für den Rookie nach der harten Bestrafung vor zwei Wochen in Misano der nächste Rückschlag: mit Platz 23 lag Folger nie in Nähe der Punkteränge. "Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Nicht nur wegen des Fehlers am Start, sondern viel mehr über das gesamte Wochenende. Ich hatte für Aragon so viel erwartet und am Ende ist absolut gar nichts herausgekommen", gab ein enttäuschter Folger zu Protokoll.

"Nach den schwierigen Trainings war ich am Start etwas nervös und überehrgeizig zugleich. Mit einem guten Start wollte ich eben gleich etwas gutmachen. Aber ab dem Zeitpunkt der Durchfahrtsstrafe war ich richtig enttäuscht. Ich bin dennoch das Rennen zwar zu Ende gefahren, obwohl es im Prinzip nicht einmal ein Training war", führte Folger aus.

Ärgern musste sich auch Robin Mulhauser, der als 26. erneut deutlich hinter den Punkterängen landete. "Ich muss enttäuscht über mich selbst sein, denn fünf Runden vor Schluss lag ich noch auf dem 17. Rang. Der Fehler geht voll und ganz auf mein Konto. Ich dachte, da wären nur noch ein oder zwei Gegner in meiner Nähe. Als der erste an mir vorbeirauschte, hat ein zweiter sofort davon profitiert und hat mich ebenfalls überholt. Als ich kontern wollte, sind noch mehr gekommen. Wirklich dumm gelaufen, denn bis dahin hatte ich das beste Rennen dieser Saison geboten", sagte der Schweizer.

Noch etwas mehr ärgerte sich Randy Krummenacher. "Ich muss dieses Wochenende schnellstens vergessen". hielt er nach Platz 27 fest. "Das Warm-Up bei Mischverhältnissen war ein Wermutstropfen, aber bis zum Rennen war die Piste wieder vollkommen abgetrocknet. Wir haben alles versucht, um eine Besserung der Situation zu erzielen. Leider haben die Setup-Änderungen nichts bewirkt, ein Vertrauen in die Front war nicht vorhanden. Ich habe im Rennen in jeder Runde wirklich alles gegeben und bis ans Limit gepusht, aber ich konnte absolut nichts ausrichten. Aragon ist somit abgehakt und in zwei Wochen in Japan werden wir alles versuchen, um uns von diesem Schlamassel zu befreien. Dort beginnen wir nicht nur aufgrund der vollkommen unterschiedlichen Streckencharakteristik wieder bei null."