Das Finale des Moto2-Rennens auf dem Sachsenring entpuppte sich als Thriller par excellence. Sowohl Sieger Dominique Aegerter als auch der Drittplatzierte Simone Corsi sicherten sich ihre Positionen quasi erst mit tollen Manövern auf den letzten Metern. Während Aegerter das ganze Rennen über hinter Marc VDS-Pilot Mika Kallio hergejagt war und nach zwei Führungswechseln kurz vor Schluss erst zwei Kurven vor dem Ende die entscheidende Überholaktion setzte, schob sich Corsi erst beim letzten Knick an WM-Leader Tito Rabat vorbei.

Nach seinem Premierensieg mit nicht einmal 0,1 Sekunden Vorsprung vor Kallio war der Motorsport-Magazin.com-Kolumnist glücklich und ungläubig zu sein: "Das ganze Wochenende war einfach ein Traum für mich. Ich kann es einfach noch nicht glauben. Erst meine erste Pole Position und dann auch noch mein erster Sieg auf derart dramatische Art und Weise. Wie gesagt, ich bin einfach nur sehr glücklich." Obwohl Aegerter zwei Runden vor dem Ende von Kalio überholt wurde und der Finne eine kleine Lücke gerissen zu haben schien, kämpfte sich der Schweizer mit großem Einsatz noch einmal heran. "Ich habe jede Runde bis ans Limit gepusht und gekämpft wie ein Löwe. Am Ende habe ich meine Chance gesehen und zwei Kurven vor dem Ende überholt. Ich will jetzt einfach nur feiern mit meinen Freunden und meiner Familie."

Corsi zum zweiten Mal in Folge auf dem Sachsenring-Podium

Nach seiner knappen Niederlage zeigte sich WM-Mitfavorit Kallio erwartungsgemäß tief enttäuscht: "Ich kann kaum beschreiben, wie mies es sich anfühlt, den Sieg so zu verlieren in den letzten Kurven. Ich habe eigentlich das ganze Rennen über geführt und es war ein wirklich harter Kampf mit Dominique. Ich habe ans Maximum gepusht und dennoch hat es nicht gereicht." Obwohl Kalio auf der letzten Runde alles riskierte und stets extrem spät auf der Bremse war, schon sich Aegerter mit einem starken Manöver dennoch vorbei. "Ich bin einfach zerstört gerade, denn der Sachsenring ist für mich ein besonderer Ort, an dem ich gerne gewonnen hätte. Das ganze Rennen über habe ich auf der Anzeigetafel gesehen, dass wir quasi gleichauf liegen, aber er kam nie wirklich vorbei. Ausgerechnet zwei Kurven vor Schluss ist es dann passiert und ich muss damit klarkommen."

Nach seinem zweiten Podium in Folge auf dem Sachsenring sowie seinem starken Manöver gegen Rabat ist der Italiener Corsi überglücklich: "Es ist einfach unglaublich, hier wieder auf dem Podium zu stehen. Ich bin so glücklich - einfach ein perfekter Tag. Ich habe so hart gepusht wie möglich und an meine Chance geglaubt, obwohl Tito ein so starker Fahrer ist. Ich hatte Glück und es hat in der allerletzten Kurve noch für ein Überholmanöver gereicht. Jetzt kann ich beruhigt in die Pause gehen und werde dann wieder voll angreifen."