Tom Lüthi fuhr im ersten Training zum Grand Prix von Malaysia auf den achten Platz der Moto2-Klasse. Dabei war der Schweizer stärker, als es auf dem Papier den Anschein hatte: während viele andere Piloten mit der Performance des härteren der beiden zur Verfügung stehenden Dunlop-Reifen nicht zurechtkamen und auf die weichere Mischung umrüsteten, um eine gute Zeit zu erzielen, verzichtete Lüthi auf den entsprechenden Reifenwechsel und konnte die Abstimmung seiner Suter ebenso wie seine Rundenzeiten trotzdem verbessern. Für die Qualifikation am Samstag hat der 26-Jährige damit noch einen Pfeil im Köcher - und ist zuversichtlich, mit der weicheren Mischung deutlich näher an die Spitze des Feldes heranrücken zu können als zuletzt in Japan, wo er im Training ebenso wie im Rennen den fünften Platz belegt hatte.

Anders als die Stop-and-Go Strecke in Motegi, in der die Piloten mehrmals extrem spät und hart verzögern müssen, ist die anspruchsvolle Piste in Sepang schnell, flüssig und auch sonst ganz nach Lüthis Geschmack, weshalb er hier im Vorjahr auch seinen ersten Sieg in der Moto2-Klasse erkämpft hat. Anders als am trockenen Vormittag war das zweite freie Training am Nachmittag nur wenig aussagekräftig. Nach wiederholten kurzen Regengüssen war die Strecke zunächst halb nass, worauf viele Piloten, darunter auch Lüthi, nach einer Besichtigungsrunde wieder an die Box zurückkamen und auf klare Verhältnisse warteten. Als es abermals zu regnen anfing, fuhr Lüthi wieder auf die Strecke und zählte auf komplett nasser Strecke zu den schnellsten Piloten. Weil sich etliche andere Fahrer die halbtrockenen Bedingungen für eine bessere Zeit zunutze gemacht hatten, galt Lüthi am Ende dieses insgesamt bedeutungslosen zweiten Trainings jedoch kurioserweise als nicht qualifiziert.

Lüthi sagte: "Ich war sehr zufrieden mit dem trockenen ersten Training heute Früh, weil ich nur mit einem Reifen gefahren bin, mittlerweile aber weiß, dass der andere besser ist. Wir sind mit der Abstimmung des Motorrads gut vorangekommen und deshalb hatte ich trotz meines achten Platzes überhaupt keine Bauchschmerzen. Heute Nachmittag bin ich bei halb nasser Strecke kurz rausgefahren und dann wieder an die Box gekommen. Einige andere Fahrer, die bei den Mischbedingungen länger draußen geblieben sind, haben die Bestzeiten unter sich ausgemacht. Doch auch das ist nicht entscheidend: Ich habe meine Zeit später bei richtig nasser Strecke gefahren und war im Regen Zweit- oder Drittschnellster. Soweit ist alles okay, auch wenn es etwas schade war, dass es am Nachmittag regnete, weil wir gern noch einiges am Motorrad probiert hätten. Doch ich bin entspannt: Die Strecke gefällt mir, ich habe hier in Sepang vor einem Jahr gewonnen und möchte an diesem Wochenende wieder aufs Podest. Wir sind auf einem guten Weg."