Nach dem schwierig verlaufenen ersten Trainingstag fühlte sich der 21-jährige Randy Krummenacher am Samstag wieder um einiges wohler. In der vergangenen Nacht konnte sich der Pilot des Grand Prix Team Switzerland nach einem Arztbesuch von der Magenverstimmung gut erholen, wegen der er tags zuvor sehr geschwächt war. Mit der neuntschnellsten Rundenzeit und dem minimalen Rückstand von einer halben Sekunde auf die Bestzeit im abschließenden freien Training am Vormittag zeigte er auch, dass sein Vertrauen für das Motorrad wieder stimmt.

Aufgrund dieser starken Vorstellung ging das Grand Prix Team Switzerland mit berechtigten Hoffnungen auf einen guten Startplatz in das Qualifikationstraining. Bis zum letzten Run stimmte auch die Marschrichtung, bevor der Draufgänger aus dem Zürcher Oberland in seiner Schlussoffensive etwas zu aggressiv ans Werk ging. Drei Minuten vor Ablauf der Trainingszeit rutschte Krummenacher in der schnellen Linkskurve im hinteren Streckenabschnitt das Vorderrad weg. Im Gegensatz zu seinem heftigen Abflug in Mugello vor knapp zwei Wochen blieb dieses Mal seine Kalex Moto2 ohne nennenswerten Schaden. Dem Rennen blickt das Grand Prix Team Switzerland dennoch zuversichtlich entgegen, weil man gegenüber dem Freitag mit dem Setting bedeutende Fortschritte erzielen konnte und der Pilot überzeugt davon ist, dass er am Sonntag wieder vollkommen fit sein wird.

Marc Marquez holte auf dem Sachsenring die Pole-Position, vor dem Boxen- und Kalex-Markenkollegen des Grand Prix Team Switzerland, Stefan Bradl. Mit Aleix Espargaro steht auf Startplatz drei eine zweite Kalex Moto2 in der ersten Reihe.

"Ich bin noch nicht ganz gesund, aber ich fühle mich bei weitem besser als gestern", sagte Krummenacher. "Ich habe auch wieder mehr Kraft, was auf dieser winkeligen Strecke hier sehr wichtig ist. Es gibt keinen einzigen Abschnitt, wo man eine Sekunde durchatmen kann. Ich bin auch überzeugt davon, dass ich am Sonntag wieder vollkommen fit bin. Zum Qualifying ist zu sagen, dass es schade ist, dass mir dieser Sturz die Schlussattacke ruiniert hat. Aber so etwas passiert eben, wenn man bis ans letzte Limit geht. Den Ausrutscher müssen wir noch genauer analysieren. Meiner Meinung kam dieser zu Stande, weil wir mit neuen Reifen hinten so viel Grip haben, dass in den Kurven das Motorrad nach vorne schiebt."

"Nichtsdestotrotz bin ich für das Rennen zuversichtlich, weil ich eigentlich ein besserer Racer als Qualfyier bin. Ich kann über die Distanz sehr konstant fahren, was speziell hier am Sachsenring sehr wichtig ist. Zudem stimmt auch das Gefühl für meine Kalex und auch was die Abstimmung betrifft, sind wir bestens gerüstet. Vielen Dank an meine Crew, die wieder einen hervorragenden Job gemacht hat. Vielleicht gelingt es uns das Setting um einen Tick noch zu verbessern. Wie auch immer, ein guter Start ist hier die Voraussetzung für ein gutes Ergebnis, das auch aus der fünften Reihe möglich ist", schloss der Schweizer ab.