Der jungen Schweizer Moto2-Mannschaft gelang es dabei die seit dem letzten Rennen in Estoril stark ansteigende Formkurve zu bestätigen. Der Pilot Randy Krummenacher war im Verlauf beider Freitagstrainings konstant in den Top-20 der Zeitenliste platziert. Schließlich beendete man aber den ersten Trainingstag in Frankreich auf Rang 21 in der kombinierten Zeitenliste.

Bei guten Bedingungen am späten Vormittag begann für das Grand Prix Team Switzerland Runde vier zur diesjährigen Moto2-Weltmeisterschaft. Das Wetter in Le Mans zeigte sich von seiner schönsten Seite, obwohl die Temperaturen am Morgen noch empfindlich kühl waren. Bis zum Nachmittag wurde es aber viel heißer, worauf sich der Streckenzustand wegen der hohen Asphalttemperaturen auch verschlechterte. Randy Krummenacher und sein Grand Prix Team Switzerland zeigten von Beginn des ersten Trainingstags an, dass man mit der Anpassung des Fahrstils an die Anforderungen der hartumkämpften Moto2-Kategorie ständig Fortschritte macht. Der 21-jährige Zürcher Oberländer wurde mit konstant konkurrenzfähigen Rundenzeiten im Verlauf der 45-minütigen Session im vorderen Drittel am Zeitenmonitor angezeigt. Am Ende wurde er mit einer 1´40.334 Minuten als 20. in der Ergebnisliste aus FP1 aufgelistet. Der Rückstand auf die Bestzeit von Boxenkollege Stefan Bradl betrug dabei nur 1,1 Sekunden. Auch während des Nachmittagstrainings bestätigte sich der Aufwärtstrend, als es dem noch jungen Schweizer Moto2-Projekt gelang die Rundenzeiten vom Vormittag mit jedem Run zu verbessern. Schließlich war der Kalex-Pilot um knapp drei Zehntelsekunden schneller als seine persönliche Bestmarke aus FP1. In der kombinierten Ergebnisliste beider Trainings rutschte er allerdings um einen Platz nach hinten. Wegen einer Superrunde in der Schlussphase des momentanen Moto2-Dominators Stefan Bradl vergrößerte sich auch der Rückstand auf die Spitze auf 1,3 Sekunden. Für das Qualifikationstraining will man in erster Linie mit einem exakteren Timing den Rückstand reduzieren und den Sprung in die Top-20 der Startaufstellung schaffen.

Hinter dem Trainingsschnellsten Stefan Bradl fuhr Thomas Lüthi auf dem 4.185 Meter langen Bugatti Circuit in Le Mans die zweitschnellste Rundenzeit. Drittschnellster war der Italiener Simone Corsi. Das Qualifying für die Startaufstellung zum Rennen am Sonntag findet morgen Nachmittag von 15:10 bis 15:55 Uhr statt.

"Ich würde sagen, dass es wirklich ein guter erster Trainingstag für uns war. Im Vergleich zu Estoril sind wir von Beginn an besser gewesen. Damals habe ich den Freitag als 30. Beendete, heute bin ich auf Rang 21. Viel wichtiger aber ist, dass wir mit nur 1,3 Sekunden einen bei weitem geringeren Rückstand auf die Spitze haben. Mich freut aber auch, dass wir uns in der Nachmittagssession doch wesentlich steigern konnten, obwohl die Bedingungen um einiges schlechter waren", schätzte Krummenacher ein. "Wegen der Hitze waren die Asphalttemperaturen sehr hoch und die Fahrbahn hier bietet von Haus aus wenig Grip. Mit der Race-Pace ist uns bei diesen Verhältnissen sogar ein Fortschritt gelungen. Aber jetzt muss es uns auch noch gelingen die 1´40er Marke zu unterbieten. Wir müssen noch drei, vier Zehntelsekunden finden, damit wir wieder den Anschluss an unsere direkten Konkurrenten aus dem Estoril-Rennen herstellen können. Mit etwas mehr Traktion im Kurvenausgang und frischen Reifen sollte uns dies auch gelingen. Ich bin nämlich am Nachmittag beinahe das ganze Training mit nur einem Reifensatz durchgefahren. Die Frontpartie meiner Kalex-Moto2 ist bereits bestens abgestimmt. Ich kann die Kurven so hart anbremsen wie ich es mir vorstelle und schön hinein driften. Was die Rundenzeiten betrifft, diesbezüglich kann ich schon tiefe 1´40er Zeiten konstant fahren. Für das Qualifying müssen wir uns aber eben noch dahingehend verbessern, dass wir nicht nur in einer Chaosrunde 1´39 fahren können."

"Unsere Zielsetzung für dieses Wochenende ist den Schritt in die Top-20 zu bestätigen, der uns zuletzt in Estoril gelungen ist", sagte Teamchef Marco Rodrigo. "Nach dem ersten Trainingstag haben wir dies auch geschafft. Der Rückstand von 1,1 Sekunden nach FP1 ist in etwa das, was man erwarten darf. Am Nachmittag hat aber Stefan Bradl eine Fabelzeit hingelegt. Wenn man von dieser absieht, dann konnten wir den Rückstand innerhalb der Erwartungen halten. Wir haben auch einen weicheren Reifen probiert, für den aber die Bedingungen zu warm waren. Diesen Test mussten wir gleich wieder abbrechen. Das Resümee des ersten Trainingstag lautet daher, dass wir uns bislang auf Kurs befinden, unsere Zielsetzung für Le Mans zu erreichen. Wir hoffen darauf, dass wir das am Samstag mit einem Startplatz in den Top-20 bestätigen können."