Das Marc VDS Racing Team rückte mit ihren Fahrern Mika Kallio und Scott Redding in Portugal zum Test aus. Dabei wollte das Team keine großen Sprünge versuchen, sondern konzentrierte sich auf Kleinigkeiten. Beim Finnen arbeitete man deshalb an der Geometrie und am Fahrwerk. Besonders an der Front wollte das Team Verbesserungen vornehmen, um besser einlenken zu können.

"Die zwei Tage in Estoril waren sehr wichtig für mich, um etwas zu probieren und ein besseres Gefühl für das Motorrad zu bekommen. Nur so kann ich mein Selbstvertrauen aufpolieren und härter ans Limit gehen", sagte Mika Kallio nach dem Test. "Ich bin am Wochenende zweimal an der gleichen Stelle gestürzt, deshalb haben wir das Setup an der Front und die Geometrie geändert. Auch die Einstellungen an der Gabel waren zum Test anders. Das hat uns definitiv weitergebracht. Das Motorrad ist leichter zu fahren und ich konnte mit mehr Selbstvertrauen in den Kurven pushen."

Kallios Teamkollege, Scott Redding, testete derweil einige neue Reifen von Dunlop und einige kleine Veränderungen am Setup. Auch für den 18-Jährigen war es ein guter Test, obwohl er einen Sturz hinnehmen musste, den er aber unverletzt überstand. "Ich denke, wir haben mehr aus dem Estoril-Test heraus geholt, als aus dem ganzen Wintertest", sagte Redding. "Wir haben einige kleinere Dinge probiert, die nicht so funktionierten, wie wir es erwarteten. Man muss sagen, dass die meisten Veränderungen auch zu kleinen Verbesserungen geführt haben. Ich bin zufrieden mit dem Fortschritt."

MotoGP-Maschine macht Fortschritte

Marc VDS Racing Team ist der offizielle Entwickler der Suter MotoGP-Maschine, die von einem BMW-Motor angetrieben wird. 2012 will der schweizer Chassishersteller in die MotoGP einsteigen. Als Testfahrer waren Damian Cudlin, der am Wochenende wieder in der IDM auf einer BMW S1000RR unterwegs ist, und Carmelo Morales dabei, der in der Moto2 der spanischen Meisterschaft an den Start geht. Seit dem letzten Test vor sechs Monaten hat sich das Motorrad grundlegend verändert. Der BMW-Motor der S1000RR war in Estoril in einer noch stärkeren Version verbaut. Außerdem setzte man ein neues Elektronikpaket ein. Karbonbremsen und aktuelle MotoGP-Reifen von Bridgestone machten die Neuerungen komplett.

Cudlin und Morales erarbeiteten an diesen beiden Tagen ein gutes Basis-Setup. Außerdem kümmerten sie sich um die Verbesserung der Elektronik. "Das Motorrad hat sich auf jeden Fall seit dem letzten Test in Jerez am Ende des letzten Jahres verbessert", sagte Cudlin. "Das schwierigste wird es sein, die Elektronik gut einzustellen und konkurrenzfähig zu sein. Deshalb haben wir uns darauf am zweiten Tag konzentriert. Wir haben einige Verbesserungen erreichen können, und zeichneten viele Daten auf, aber wir brauchen definitiv mehr Zeit auf der Strecke, um alles richtig hinzubekommen."