Als Rennfahrer ist Thomas Lüthi durchaus bereits reif an Erfahrung, dementsprechend weiß er auch, wie er in bestimmten Fällen zu agieren hat. So geschehen im Moto2-Rennen von Katar, als er Stefan Bradl kurz nach dem Start ziehen ließ. "Ich hatte keine Chance, mit ihm mitzufahren und das musste ich ganz klar einsehen. Natürlich muss man im Rennen clever genug sein und sagen, ich komme nicht mit, ich riskiere zu viel. Diesen Schritt musste ich während des Rennens machen", erklärte der Schweizer.

Sein Hauptproblem war fehlende Traktion aus den Kurven heraus, dort konnte Bradl ihn abhängen. Doch das war nicht das eigentliche Thema. Denn durch seine strategische Zurückhaltung blieb Lüthi auf der Maschine sitzen, fuhr auf Platz drei und holte damit einmal 16 Punkte - damit hat er 16 Punkte mehr als etwa Scott Redding oder Marc Marquez, die vor der Saison hoch gehandelt wurden und im ersten Rennen aufgrund von Stürzen leer ausgingen. Lüthi wusste aber auch: "Man darf noch niemanden abschreiben. Es ist ein Rennen vorbei, aber es gibt noch viele Rennen. Es sind noch 16 Rennen, da kann noch viel passieren."

Motorrad entwickeln

Bei den kommenden Strecken wird es für den Schweizer wichtig sein, mehr Grip am Hinterrad zu finden, wobei das in Katar aufgrund des eigenartigen Zeitplans mit dem Warm-Up am Samstag ganz gut funktionierte. "Da sind wir heute einfach drauf und gefahren und haben nicht mehr lange rumgetan. Das war sicher die richtige Entscheidung, aber trotzdem müssen wir versuchen, das Motorrad weiter zu entwickeln, dran bleiben, konstant bleiben. Ich glaube wirklich, dass es eine gute Saison geben wird, ich habe ein sehr gutes Gefühl."

Vorrangig war für Lüthi dabei das Thema Konstanz, denn im Vorjahr hatte er selbst gemerkt, wie wichtig es ist, konstant vorne dabei zu sein und nicht einmal gut und dann wieder weniger gut zu sein. "Im großen und ganzen war die Saison voriges Jahr ok. Wir waren am Ende der Saison Vierter, aber wir hatten ein Up and Down. Jetzt ist das Ziel, konstant zu sein. Die ersten Tests und das Rennwochenende waren wir konstant dabei, das gilt es jetzt durchzuziehen."