Das Marc VDS Team verließ die Testfahrten von Jerez mit gemischten Gefühlen. Zwar konnte man sich über tolles Testwetter und gute Ergebnisse von Scott Redding freuen, sowie die Suter abschließend auf das erste Rennen in Katar einstellen, aber Mika Kallio sorgte unfreiwillig für etwas Frust. Gleich bei der ersten Ausfahrt am Sonnabend war der Finne auf einer Wasserlache ausgerutscht, welche durch die Maschine von Alex de Angelis auf die Strecke gebracht worden war. Danach musste seine Crew vier Stunden dem Wiederaufbau seiner Maschine widmen. Am Nachmittag gelang Kallio dennoch eine Zeit, die ihm Rang vier in der Zeitenliste brachte und die Zuversicht, für Katar gut vorbereitet zu sein.

Eigentlich dachte Mika Kallio er habe sich den Daumen verletzt., Foto: Marc VDS
Eigentlich dachte Mika Kallio er habe sich den Daumen verletzt., Foto: Marc VDS

Der Schrecken folgte erst am abschließenden Testtag in Jerez, denn aus der kleinen Handverletzung vom Sturz, war über Nacht eine ordentliche Stauchung geworden, die vom Handgelenk ausging. Der 28-Jährige konnte seine Finger kaum bewegen und nicht richtig greifen. "Ich konnte nicht einmal meine Kaffeetasse halten ohne zu zittern, da war überhaupt keine Kraft in meiner Hand", sagte Kallio Motorsport-Magazin.com. "Bis Katar sollte aber alles wieder in Ordnung sein."

Damit blieb es bei einem halben Testtag für den Marc VDS-Neuling, der sich erleichtert zeigte, dass man nur eine Woche zuvor bereits in Jerez getestet hatte. "Jetzt wissen wir wie wichtig dieser zusätzliche Test war! Am Freitag war Land unter, am Sonnabend bin ich gestürzt und dann die Verletzung. Es ist nichts Schlimmes, aber es war extrem schmerzhaft, ich hatte dadurch Probleme zu bremsen. Es wäre natürlich toll gewesen, mehr Runden zu fahren, aber der Test letzte Woche hat gezeigt, dass wir vorn dabei sind. Ich freue mich auf Katar."

Verflixte Testerei

Verletzungsfrei verlief der Test erneut für Scott Redding, der zwischenzeitlich auch die Bestzeiten im Trockenen setzen konnte. Wichtiger war für den Engländer allerdings, sein Testprogramm mit den offiziellen Motoren durch zu ziehen - und das gelang. "Bislang drehten sich die Tests weitgehend ums Wetter, es gab immer entweder viel Regen oder Wind. Ich hatte am Anfang Probleme mit der Front zurecht zu kommen, das richtige Gefühl fehlte noch. Deshalb hat es mich dann auch in Turn 7 hingelegt. Dieser Sturz kam ohne jede Vorwarnung."

Mit 1:43.5 Minuten konnte Redding die Zeiten der Spitzengruppe erreichen, aber die Lust aufs Testen ist ihm trotz der Fortschritte in Jerez vergangen. "Wenn ich ehrlich bin, dann hab ich das Testen satt. Ich will endlich zum ersten Rennen nach Katar, ich will den Kampf auf der Strecke und nicht mehr nur ständig Runden abspulen."