Da der Spanier Fonsi Nieto aufgrund seiner komplizierten Verletzungen aus der letzten Saison seinen Helm an den Nagel gehängt hat, war das G22-Team auf der Suche nach einem Ersatz für die Moto2-Weltmeisterschaft 2011. Den hat man jetzt in dem 27-jährigen Polen Lukasz Wargala gefunden, der an der Seite von Raffaele de Rosa auf einer Moriwaki an den Start gehen wird.

Wargala fuhr 2007 in Poznan sein erstes Rennen und wechselte 2008 nach Deutschland. Dort wurde er in der Nachwuchsschmiede des Yamaha R6 Cups Gesamtvierter und stieg in die IDM Superbike ins Yamaha-Werksteam von Michael Galinski auf. An der Seite des ehemaligen Weltmeisters Jörg Teuchert wollte er Erfahrung in der großen Klasse sammeln.

Lukasz Wargala fuhr 2010 in der IDM Superbike kein einziges Mal in die Punkte., Foto: Toni Börner
Lukasz Wargala fuhr 2010 in der IDM Superbike kein einziges Mal in die Punkte., Foto: Toni Börner

Doch wirklich in Fahrt kam Wargala nicht. In zwei Jahren IDM Superbike schaffte er es nur ein Mal in die Punkte - als Neunter im zweiten Lauf auf dem Sachsenring 2009, bei Dauerregen. Und nun geht es für ihn dennoch ab in die Weltmeisterschaft, womit er seit Langem der erste Pole ist, der im Grand Prix seine Nation wieder vertritt.

"Ich bin sehr glücklich, der erste Pole in der Grand Prix-Weltmeisterschaft seit fast 40 Jahren zu sein", meinte der 27-jährige Moto2-Rookie. "Das ist eine große Ehre. Ich werde mein bestes geben, um die polnischen Fans stolz zu machen. Es ist auch eine großartige Herausforderung für mich und ich mache mir wirklich keine Illusionen über die Aufgabe, die vor mir liegt."

Wargala ist sich derweil bewusst, dass er in eine nun viel höhere und stärkere Klasse kommt. "Moto2 und MotoGP sind die höchsten Levels des Motorradrennsportes und um gut zu sein, musst du die Strecken kennen und ein sehr gutes Verständnis des Motorrades haben", meinte er weiter. Darum wolle er diese Saison erst einmal ruhig lernen. "Und ich glaube, dass das nicht meine Letzte wird."

Teamchef Pablo Nieto, selbst ehemaliger Grand Prix-Sieger und Sohn des 13-fachen Weltmeisters Angel, weiß, dass es für seine Neuverpflichtung keine leichte Aufgabe wird. "Lukasz hat sehr viel Potenzial, aber er muss auch viel lernen und das ist es, worauf wir uns diese Saison konzentrieren. Wir werden ihm keinen Druck machen, dass er Resultate holt und alles, was wir von ihm wollen, ist, zu lernen."

Man kenne sich zwar erst seit Kurzem, aber Nieto jr. findet bereits jetzt, dass Wargala eine sehr nette Person ist. "Er kann in der Moto2 gut sein. Es ist auch sehr wichtig für die Weltmeisterschaft, den ersten Polen seit langer Zeit am Start zu haben. Ryszard Mankiewicz fuhr vor ungefähr 40 Jahren gegen meinen Vater und jetzt wird Lukasz in der Moto2 zusammen mit den Söhnen von Angel Nieto fahren. Das ist für alle von uns sehr emotionell."