Das Racing Team Germany hat sich am heutigen Dienstag von seinem Fahrer Arne Tode für die Moto2-Weltmeisterschaft getrennt. Die Teamleitung wirft dem Glauchauer mangelnde Teamfähigkeit und zu schlechte Resultate vor. Tode selbst sieht das nicht so und die Trennung kam für ihn aus heiterem Himmel.

"Natürlich bin ich sehr überrascht gewesen über die Nachricht, die ich per Post erhalten habe und natürlich erst auch einmal verdutzt", sagte der zweifache deutsche Supersport-Meister dem lokalen Sender Radio Chemnitz. "Ich gehe jetzt nicht konform mit dem Anschuldigungen, dass ich nicht teamfähig gewesen wäre oder die Leistung nicht ausreichend gewesen sein sollte."

Was Tode besonders aufstößt ist, dass es keine Gespräche gegeben hat. Weder Teamchef Dirk Heidolf - der in sechs kompletten Grand Prix-Jahren in der 250er-Klasse nie über den neunten Platz in einem Lauf hinaus kam - noch Cheftechniker Dietmar Franzen oder jemand anderes aus der Leitung hätte Tode kontaktiert.

"Zu bedauern ist halt, finde ich, dass keine persönlichen Gespräche stattgefunden haben", so der Sachse. "Dass ich also, wenn dann, nur per SMS, was heute scheinbar der Klassiker ist, Mitteilungen bekommen habe. Dann halt einen Tag vorab eine E-Mail und dann per Post und leider konnte auch bis heute kein persönliches Gespräch gefunden werden."

Wirtschaftliche Faktoren?

Tode kann es sich nicht vorstellen, wie man seitens des Racing Team Germany auf die zur Kündigung führenden Argumente kommt. "Wie schon angesprochen, die mangelnden Punkte oder Leistung, das sei hier das Thema, die mangelnde Teamfähigkeit. Ich glaube nicht. Ich habe ein gutes Verhältnis zu den Leuten, die mit mir zusammenarbeiten. Die Teamleitung, das sind nicht die Leute, mit denen ich am Rennplatz zusammenarbeite. Ich bin, denke ich, ein Teamfähiger und auch ein Teamplayer."

"Die mangelnden Leistungen, das sind vielleicht unterschiedliche Erwartungen", gab Tode weiter zu Protokoll, der noch vor Saisonbeginn von den Top Acht, Top Five und sogar dem Titelangriff gesprochen hatte. "Ich bin meinen Erwartungen eigentlich recht gerecht geworden. Ich habe ganz gute Trainingsergebnisse erzielen können und das letzte Mal, als ich fit war, bin ich an vierter Stelle liegend gestürzt. Aber vielleicht spielen hier dann auch wirtschaftliche Interessen oder Hintergründe eine Rolle."

Wie es nun weiter geht, weiß Tode noch nicht. Allerdings macht er sich Hoffnungen auf einen Verbleib in der 600er-Serie im Grand Prix. "Es gibt sicherlich Möglichkeiten, dazu habe ich mich jetzt mit den Offiziellen der IRTA und der Dorna in Verbindung gesetzt", schilderte er. "Die werden mir jetzt sicherlich unter die Arme greifen, denn sie haben großes Interesse daran, dass ich den Rest der Saison und auch nächstes Jahr im Grand Prix erhalten bleibe. Zu den Leuten habe ich einen guten Kontakt und es werden sich jetzt sicher Möglichkeiten ergeben. Ich werde auf jeden Fall in Aragon sein und meinen Helm und die Kombi mithaben, aber bis auf Weiteres weiß ich dahin gehend noch nicht so viel."