Der Staatsanwalt von Rimini, Paolo Giovagnoli, hat eine Untersuchung des Todes von Shoya Tomizawa im Moto2-Rennen am vergangenen Sonntag angeordnet. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA möchte Giovagnoli ermitteln, ob jemand für das Ableben des 19-jährigen Japaners zur Verantwortung zu ziehen ist.

Tomizawa war in Runde zwölf gestürzt, auf der Strecke liegen geblieben und von Alex de Angelis und Scott Redding erfasst worden, die direkt hinter ihm fuhren. Tomizawa wurde nach dem Sturz sofort vom Unfallort weggebracht, da er hinter der Absperrung beim Krankenwaren die bestmögliche Erstversorgung erhalten konnte. Gerüchten zufolge soll er beim Abtransport aus dem Kiesbett einmal von der Trage gefallen sein, weil ein Marshall stolperte, Renndirektor Paul Butler wollte das aber nicht bestätigen.

Eine Autopsie soll nun die genaue Todesursache ermitteln, Giovagnoli plant derweil jedenfalls schon Anklagen gegen mehrere Personen, die allerdings noch zu ermitteln sind. Rennarzt Dr. Claudio Macchiagodena und Rennleiter Butler haben ihr Vorgehen bislang jedenfalls verteidigt. So betonte Macchiagodena, dass jede Sekunde zählte und Tomizawa deswegen sofort vom Unfallort hinter die Absperrungen zum Krankenwagen gebracht wurde, weil dort die Wiederbelebungs-Ausrüstung war. Da die verunfallten Fahrer alle rasch vom Unfallort entfernt waren, habe es auch keine Notwendigkeit für eine rote Flagge gegeben, betonten die Verantwortlichen.