Es gibt in der Welt des Rennsportes wenige Fahrer, die ihre Karriere lang ausschließlich einer Marke treu waren. Die meisten von ihnen werden dann aber lebenslang mit der Marke in Verbindung gebracht, auf welcher sie die größten Erfolge feierten, die größten Emotionen weckten oder aber die tollsten Rennen zeigten.

Kevin Schwantz war immer Suzuki. Alle seine 197 Grands Prix in der 500ccm-Klasse bestritt der US-Amerikaner für diese Marke. 1993 wurde Weltmeister, insgesamt gewann Schwantz 25 Rennen - alle für Suzuki. Doch nun arbeitet er mit Honda - und kann das selbst kaum fassen.

Roger Lee Hayden wurde beim US-Grand Prix Elfter im MotoGP-Rennen., Foto: LCR Honda
Roger Lee Hayden wurde beim US-Grand Prix Elfter im MotoGP-Rennen., Foto: LCR Honda

Beim Indianapolis Grand Prix an diesem Wochenende wird Schwantz als Teamchef von Honda Amerika die Geschicke lenken. Man schickt gemeinsam den US-Amerikaner Roger Lee Hayden ins Rennen, der sonst Superbike WM fährt und in Laguna Seca schon den verletzten Randy de Puniet im LCR-Team ersetzte.

An Honda hätte Schwantz nicht gedacht

"Ich habe immer gesagt, dass mein Herz für den Grand Prix-Rennsport schlägt", sagte der 46-jährige den Motorcycle News, "und wenn ich einen Weg finden würde, um ein Team zu managen und an etwas zu arbeiten, dass siegreich und konkurrenzfähig werden kann, dann würde ich das gern tun und diese Herausforderung annehmen."

In den USA ist es nun soweit. "Ich freue mich darauf, aber ich hätte mir nie vorstellen können, dass meine erste Rolle als Teammanager mit einem Flügel auf meiner Brust sein würde, aber die Möglichkeit ist da und ich werde sie nehmen", spielte Schwantz darauf an, dass er nun als Teamchef einer Honda-Truppe agieren wird.

Sonst ist Hayden in der Superbike WM für Pedercini Kawasaki unterwegs., Foto: Börner
Sonst ist Hayden in der Superbike WM für Pedercini Kawasaki unterwegs., Foto: Börner

Vom Piloten Roger Lee Hayden erwartet er unterdes viel. "Mit seinem Background bei den 600ern denke ich, dass er es gut machen wird", sagte Schwantz. "Wenn ich mit ihm über diese Herausforderung spreche spüre ich, dass er voll darauf eingestellt ist."

"Er ist so fit wie eh und je und was den Hunger angeht, da ist er so hungrig wie nie zuvor, da er sich in der World Superbike abmüht, Punkte zu holen", so Schwantz weiter. Hayden fährt dort eine der gnadenlos unterlegenen Pedercini-Kawasakis und holte gerade einmal sieben Punkte aus 20 Rennen. Damit hat er aber doppelt so viele Zähler als sein Teamkollege Matteo Baiocco. Beim US-Grand Prix in Laguna Seca fuhr er in der MotoGP-Klasse zu Rang elf.