In der Moto2 Weltmeisterschaft normalerweise mit dem Team "Tenerife 40 Pons" erfolgreich etabliert, geht Kalex-engineering beim deutschen Lauf zur Motorrad-Weltmeisterschaft auf dem Sachsenring mit einem zusätzlichen Fahrer ins Rennen. Durch die Initiative von Michael Galinski mit seinem Team MGM Performance und Fahrer Sascha Hommel wird man auf dem Sachsenring ein komplett deutsches Projekt an den Start bringen.

Gute 600er-Erfahrung

Sascha Hommel ist 20 Jahre alt, kommt aus Reichenbach im Vogtland und fährt aktuell in der IDM Superbike für das Team Yamaha Motor Deutschland. Als amtierender Deutscher Meister in der Klasse 600 Supersport weiß er genau wie ein Motorrad der 600er Klasse schnell zu bewegen ist. Nachdem der Wildcard-Antrag für den deutschen Moto2 WM-Lauf von Sascha Hommel und dem MGM Performance Team auf dem Sachsenring bestätigt wurde, standen Tests und Eingewöhnung auf dem für ihn doch ungewohnten Protoypen auf dem Plan. Dies hat er am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche erfolgreich absolviert.

Mit einem für den Sachsenring extrem Lärm- und dadurch auch in der Leistung reduzierten Standard Honda CBR 600 Motor lag das Ziel nicht in absoluten Rundenzeiten, sondern in der Eingewöhnung an das viel handlichere und direktere Fahrwerk der Kalex Moto2 - im Gegensatz zu Saschas normalem Sportgerät, dem Yamaha YZF R1 Superbike aus der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft.

Hommel sagte: "Ich konnte in den zwei Tagen einige Runden fahren und ein für mich passendes Setup herausfahren. Die Kalex Moto2 ist viel leichter als das, was ich bisher sonst so bewegt habe. Es ist enorm, wie das Motorrad mechanischen Grip aufbaut und man es in der Kurve umlegen kann. Egal ob beim Einlenken in enge oder auch schnelle Kurven, es vermittelt immer ein super Vertrauen zum Vorderrad. Die Moto2 gibt dir viel mehr Feedback als ein Standardrahmen, der sich halt einfach mehr verwindet als die Kalex Moto2."

Zahmer Motor

Weiter erklärte Hommel: "Etwas schwierig war der Motor, denn das war ein kompletter Standardmotor und dazu noch mit dem sehr leisen Auspuff speziell für den Sachsenring hier, da ist zum späteren Einsatzmotor in der Moto2 sicher ein großer Unterschied. Mit den Rundenzeiten, die ich fuhr, war ich zufrieden, vergleichbar sind diese natürlich nicht. Zum einen hatten wir wie schon gesagt nicht den richtigen Motor, zum anderen lag auch die Eingewöhnung an die neue Moto2-Kategorie an erster Stelle, nicht die Zeiten. Alles in allem hat es mir großen Spaß gemacht. Mit dem Team und den Leuten von Kaley passt es auch hervorragend. Ich würde sagen wir haben das Ziel für diesen Test erreicht und ich schaue gespannt auf meinen ersten Moto2 Lauf in wenigen Wochen."

Galinski meinte: "Mich freut es, dass wir Sascha diesen Wildcard-Einsatz ermöglichen können. Zum einen können wir damit Sascha eine tolle Erfahrung bieten und auch zeigen, dass das Team MGM Performance komplett hinter ihm steht. Die Tests liefen besser als erwartet, das Motorrad hat keine Probleme gemacht und wir haben auch ein paar Dinge in der Abstimmung gefunden. Mit dem erreichten Ergebnis und der Rundenzeit, die man natürlich nicht richtig werten kann, weil noch keine Referenz gefahren wurde, sind wir rundum zufrieden."

Alex Baumgärtel, Konstrukteur bei Kalex-engineering, sagte: "Es war schön, mit der Truppe von Michael Galinski zusammenzuarbeiten und auch den Sascha kennenzulernen. Er ließ es konzentriert angehen, hat dann Speed aufgebaut und ein gutes Gefühl für das Vorderrad entwickelt. Team und Fahrer waren vom Motorrad begeistert, wir hatten keinen Sturz und Sascha konnte sich gut eingewöhnen. Das sieht gut aus."