Die 12 Stunden von Bathurst haben in den ersten beiden Stunden bereits einige Dramen gesehen: Mit dem Lago-Lamborghini und den Mercedes von Erebus (Nummer 63) und HTP Motorsport sind bereits drei Topfahrzeuge entweder ausgeschieden oder haben sich Rundenrückstand eingefangen. Es führt der Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Erebus Motorsport mit der Startnummer 1 (Schneider/Engel/Bastian) vor dem McLaren MP4-12C GT3 von VIP Holdings (Quinn/Quinn/Kirkaldy/van Gisbergen) und dem Nissan GT-R Nismo GT3 vom Nismo Athlete Global Team (Kelly/Cyio/Buncombe/Reip).

Riesenpech für Peter Kox

Maranello Motorsport verlor Zeit beim ersten Boxenstopp, Foto: Richard Craill
Maranello Motorsport verlor Zeit beim ersten Boxenstopp, Foto: Richard Craill

Weit kamen die Akteure nicht: Die erste Gelbphase wurde bereits nach weniger als einer Viertelstunde durch einen ungewöhnlichen Vorfall ausgelöst: Peter Kox traf mit seinem Lago-Lamborghini ein Känguru, weil sich eine Klebebandrolle, die ein Journalist zuvor in dem Fahrzeug vergessen hatte, unter seinem Bremspedal verhakte, wodurch er nicht mehr bremsen konnte. Der unglückliche Niederländer schimpfte wie ein Rohrspatz, nachdem er im dritten Anlauf zumindest seine ersten Rennrunden auf dem Mount Panorama Circuit absolvieren konnte. Möglicherweise wurde durch den in Bathurst nicht unüblichen Vorfall angesichts der blockierten Bremse sogar Schlimmeres verhindert.

Nach dem Restart setzten sich zunächst Nico Bastian und Craig Lowndes im Maranello-Ferrari vom Rest des Feldes ab, auf Rang drei folgte der VIP-Holdings-McLaren von Klark Quinn. Eine kontroverse Szene spielte sich dahinter in Forrest´s Ellbow ab: Thomas Jäger sah eine Lücke, die Rick Kelly offen ließ, und drängte sich aggressiv innen hinein. Da Kelly seinerseits einem überrundeten BMW ausweichen musste, lenkte er in den Mercedes rein, die aber beide Fahrzeuge zunächst überstanden. Jäger schnappte sich später wiederum mit einem aggressiven Manöver auch Quinn.

Ein Benz führt, zwei fallen zurück

HTP Motorsport liegt nach dem Aufhängungsschaden drei Runden zurück, Foto: Richard Craill
HTP Motorsport liegt nach dem Aufhängungsschaden drei Runden zurück, Foto: Richard Craill

Der erste Stopp verschaffte Erebus ein wenig Luft: Bei Maranello Motorsport wurde überraschend der Fahrer gewechselt. Der australische Routinier John Bowe ließ sich jedoch mit dem Einsteigen so viel Zeit, dass der Ferrari bis auf die siebte Position zurückfiel. Noch schlimmer erwischte es die Teamkollegen der Führenden: W. Davison/Lebrocq/Crick mussten einen Schaden am Splitter reparieren und verloren eine Runde. Gegenwärtig fahren sie auf der Strecke genau hinter dem Schwesterfahrzeug, könnten sich die Runde also noch zurückholen.

Die Abstände schrumpften wieder zusammen, als nach knapp 90 Minuten ein Lotus Exige sich spektakulär ins Kiesbett in The Chase drehte. Das große Drama spielte sich am Ende dieser Gelbphase ab: Am Mercedes von HTP Motorsport von Jäger/Primat/Buhk brach die Aufhängung infolge der vorigen Berührung mit dem Nissan von Rick Kelly. Da genau zu diesem Zeitpunkt das Rennen wieder freigegeben wurde, die Fahrzeuge aber noch nicht die Ziellinie gekreuzt hatten, durfte Jäger noch nicht überholt werden, während vorn Nico Bastian davonstürmte. Zumindest bis zur nächsten Gelbphase hat Erebus daher nun einen beruhigenden Vorsprung.