Es war lange Zeit ein übliches Daytona-Rennen, das immer wieder von Gelbphasen unterbrochen wurde. Doch in der Nacht gab es auch eine längere Grünphase, in der viele Prototypen aus der Führungsrunde fielen. Am frühen Morgen setzte so starker Nebel ein, dass sich die Rennleitung zu einer Dauer-Safetycar-Phase entschied. Diese langte von kurz vor sieben Uhr bis 8.38 Uhr Ortszeit.

In Führung liegt derzeit der Starworks-Ford-Riley mit Ryan Dalziel am Steuer vor dem Nummer-eins-Ganassi-BMW, der momentan von Scott Pruett gesteuert wird und der Spirit-of-Daytona-Corvette von Richard Westbrook. Dies hat jedoch wenig Aussagekraft, da die Prototypen nach dem Safetycar dicht hintereinander liegen. Wichtig ist, dass noch fünf Prototypen in einer Runde liegen. Auf Rang vier liegt der WTR-Corvette-Prototyp von Jordan Taylor; außerdem liegt ein weiterer Corvette-DP auf der fünften Position, gefahren von Joao Barbosa für Action Express Racing.

Audi hält überraschend gut mit den Porsche mit, Foto: Sutton
Audi hält überraschend gut mit den Porsche mit, Foto: Sutton

Schlechter sieht es für die Vorjahressieger aus: Der Ford-Riley von Michael Shank Racing verlor eine weitere Runde und liegt nun zwei Runden hinter der Spitze auf der sechsten Position. Es sieht nicht so aus, als würde es der Mannschaft gelingen, diesen Rückstand mit Hilfe von Gelbphasen noch aufzuholen. Ebenfalls die Segel streichen musste der Corvette-DP von 8Star mit der Toyota-Werksbesetzung.

Bei den GT-Boliden liegen noch sieben Fahrzeuge in einer Runde: Um die Führung bekämpfen sich der Audi von Markus Winkelhock, der Michelotto-Ferrari von Olivier Beretta sowie der Porsche 911 von NGT Motorsport, der von Patrick Pilet gesteuert wird. Ebenfalls noch in der Führungsrunde befinden sich der zweite Audi, derzeit gesteuert von Filipe Albuquerque, der im Vorjahr erfolgreiche Porsche von Magnus Racing und der Elfer von Alex Job Racing, der sich eine Runde zurückerkämpft hat. Alle sieben Teams haben noch realistische Siegchancen.

In der GX-Kategorie ist die Messe schon lange gelesen: Der Napleton-Porsche-Cayman führt mit vier Runden Vorsprung vor dem Cayman von Bullet Racing. Hier ist nur noch Durchfahren angesagt.

Was in der Nacht passierte

Ganassi muss nun auf das Fahrzeug mit der Nummer eins bauen, Foto: Sutton
Ganassi muss nun auf das Fahrzeug mit der Nummer eins bauen, Foto: Sutton

Die entscheidende Szene spielte sich um 5.45 Uhr Ortszeit ab: NASCAR-Star Jamie McMurray kam nach einem Boxenstopp nur eine Runde später wieder an die Box und stellte das Fahrzeug in der Garage ab. Was war passiert? Beide Ganassi-Fahrzeuge kamen gleichzeitig unter grün zum Boxenstopp. Am Boxenausgang übertrieb es McMurray auf kalten Reifen und schlug in die Mauer ein. Er schleppte sich noch zurück zur Box, doch das Fahrzeug verlor sieben Runden und ist aus dem Kampf um den Sieg draußen.

Ein weiteres prominentes Opfer wurde kurz nach Rennhalbzeit der Dener-Motorsport-Porsche mit Rubens Barrichello am Steuer. Für den ehemaligen Formel-1-Piloten und sein Team war das Rennen nach einem Unfall in der Steilkurve gelaufen. Dies löste eine der mittlerweile elf Gelbphasen aus. Gelbphasen schoben das Feld immer wieder zusammen. Am Ende der 401. Runden waren sowohl bei den Prototypen als auch bei den GT-Autos die beiden Führenden um weniger als eine Zehntelsekunde auseinander.

Viele Teams nutzten die 50-Prozent-Marke im Rennen, um die Bremsbeläge zu tauschen. In der Nacht hat das Rennen deutlich an Rhythmus verloren, weil viele Gelbphasen dicht aufeinander folgten. Dies sollte sich auch in den frühen Morgenstunden nicht ändern. Diesmal war das Wetter der Hauptschuldige: Dichte Nebelschwaden legten sich über Daytona Beach und die Rennleitung sah sich gezwungen, das Rennen lange hinter dem Safetycar zu neutralisieren. Teilweise konnte man von der Haupttribüne die Strecke nicht mehr sehen. Es dauerte, bis sich die Sonne durch den Nebel gekämpft hatte, doch das Rennen läuft nun wieder bei strahlendem Sonnenschein.