Das japanische NAVI Team GOH und das dänische Essex-Team setzen am 13./14. Juni zwei RS Spyder ein und möchten damit den Porsche-Doppelsieg von 2008 in der LMP2-Sportprototypenklasse wiederholen. Porsche unterstützt die Teams mit den Werksfahrern Sascha Maassen (Aachen/GOH) und Emmanuel Collard (Frankreich/Essex). In der seriennahen GT2-Kategorie bringen internationale Kundenteams in diesem Jahr gleich fünf Porsche 911 GT3 RSR an den Start. Außerdem fahren die beiden Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) in einem Audi R15 TDI in der leistungsstärksten Klasse der LMP1-Sportprotypen.

"Der RS Spyder hat mit dem Premieren-Doppelsieg im vergangenen Jahr bewiesen, dass er ein ebenso schnelles wie zuverlässiges Rennauto ist. In der GT2-Klasse sind wir mit fünf statt drei Elfern für das Rennen noch besser aufgestellt als 2008. Und mit Timo und Romain im LMP1-Auto können zwei unserer Werksfahrer, die zu den besten Sportwagenpiloten der Welt zählen, sogar um den Gesamtsieg kämpfen", sagt Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. "Diese Vielfalt lässt uns mit großer Zuversicht an die Sarthe reisen. Unser Ziel sind Klassensiege für den RS Spyder und den 911 GT3 RSR. Dafür sind wir bestens gerüstet." Mit 16 Gesamtsiegen seit 1970 ist Porsche bereits jetzt der mit Abstand erfolgreichste Hersteller in der Historie des Langstreckenklassikers.

Mit insgesamt sechs Testtagen in Japan und Frankreich hat sich das NAVI Team GOH, 2004 Gesamtsieger der 24 Stunden von Le Mans, akribisch auf das Rennen vorbereitet. Die japanischen Teamkollegen von Werksfahrer Sascha Maassen sind Seiji Ara, der 2004 mit GOH Le Mans gewann, und der talentierte Formel-3-Youngster Keisuke Kunimoto. "Ich bin sehr optimistisch nach den Tests", sagt Maassen. "Der RS Spyder ist schnell und zuverlässig und meine Teamkollegen sind extrem gut. Die Erfahrung und gute Vorbereitung des Teams sind sehr wichtig, vor allem, nachdem es 2009 keinen Vortest auf der Strecke gab." Kein anderer Werksfahrer hat so viele Kilometer auf dem RS Spyder gesammelt wie der 39-jährige Aachener. Er hat den Sportprototyp seit 2005 mitentwickelt und wurde 2006 damit Meister in der American Le Mans Series. Maassen kennt auch den 13,629 Kilometer langen Kurs in Le Mans gut. 2004 und 2005 feierte er Klassensiege in der GT2-Kategorie, im vergangenen Jahr wurde er mit dem Essex-Team im RS Spyder Zweiter. "Ich habe großen Respekt vor der Rennstrecke und ihren schnellen Kurven", sagt er. "Das Rennen wird eine gewaltige Herausforderung und sicher sehr spannend. Mein Ziel ist es, einen Platz besser abzuschneiden als im letzten Jahr."

Den Platz von Maassen beim Team Essex nimmt diesmal der französische Porsche-Werksfahrer Emmanuel Collard ein. Zusammen mit den Dänen Casper Elgaard und Kristian Poulsen bildet er ein schlagkräftiges Trio. Der 38-jährige Franzose gewann 2003 die GT-Klasse in Le Mans und holte 2005 den zweiten und 2007 den dritten Gesamtrang. Der 31-jährige Elgaard feierte 2008 mit Essex im RS Spyder den zweiten Platz in der LMP2-Klasse - und Anfang Mai in Spa seinen zweiten Sieg mit dem Porsche-Sportprototyp in der Le Mans Series. Neuzugang Poulsen bewies auf dem belgischen Rennkurs Talent und Nervenstärke, als er in der spannenden Schlussphase seines Premierenrennens mit dem RS Spyder den Sieg nach Hause fuhr.

Auch die Kundenteams in der GT2-Klasse werden von Porsche mit Werksfahrern unterstützt. Bestens besetzt ist der 911 GT3 RSR des deutschen Teams Felbermayr-Proton. Mit der Startnummer 77 gehen Marc Lieb (Ludwigsburg), Richard Lietz (Österreich) und Wolf Henzler (Nürtingen) an den Start. Nach dreijähriger Le-Mans-Pause wegen seines Studiums freut sich Lieb besonders auf das Rennen. "Le Mans ist immer ein Highlight", sagt der 28-Jährige. "Das Ambiente ist außergewöhnlich schön, die Strecke toll. Es macht unheimlich Spaß, dort zu fahren. Vor allem liegt der Kurs mit dem hohen Vollgasanteil unserem Elfer. Unser Team mit Richard und Wolf ist einfach spitze und die neuen Michelin-Reifen passen perfekt. Kurz gesagt: Wir haben eine echte Siegchance - und die wollen wir nutzen." Drei Siege hat Lieb in diesem Jahr schon gefeiert: Zusammen mit Lietz gewann er die beiden ersten Läufe zur Le Mans Series. Und er gehörte, wie Timo Bernhard und Romain Dumas, zum Porsche-Siegerquartett auf der Nordschleife.