Vier Stunden vor dem Rennende befindet sich Audi mit der Startnummer 2 auf dem besten Weg zum achten Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Capello/McNish/Kristensen verteidigen ihre Führung gegen den schnellsten Peugeot 908 weiter ohne Probleme, auch wenn die verfolgenden Franzosen noch nicht aufgeben und weiter schnelle Zeiten fahren.

Gegen kurz nach 10 Uhr kam es sogar zu einem direkten Duell auf der Strecke, als Nicolas Minassian auf den vor ihm fahrenden Dindo Capello aufschloss. Auf der langen Geraden rundete sich der Franzosen zurück und konnte sich danach leicht vom R10 absetzen. Zwei Runden später kamen beide Fahrzeuge zeitgleich in die Box, Peugeot konnte aber, trotz eines Fahrerwechsels auf Jacques Villeneuve, eine erneute Überrundung verhindern. Peugeot hat nun noch gute vier Stunden, um einen Rückstand von 13,6 Kilometern oder knapp vier Minuten aufzuholen.

Auf den Plätzen drei bis fünf ging man in den Rennstunden 19 und 20 schon mehr Risiko ein. Zwei Audi-Mannschaften ließen geschnittene Slick-Reifen aufziehen und erhofften sich so einen Vorteil gegen Peugeot im Kampf um die Podestplätze. "Die Bedingungen ändern sich von Runde zu Runde, es ist nicht leicht die richtige Reifenwahl zu treffen", sagte Mike Rockenfeller den Kollegen von Speed. "Ich habe zwei Stunden geschlafen, bis zum Rennende werden es nicht mehr. Man muss immer bereit sein, nur ein Fahrer kann sich ausruhen. Es ist ziemlich hart."

Van Merksteijn kontrolliert LMP2

Wie schwer die Bedingungen sind, zeigte Routinier Marco Werner. Auf seinen Intermediates drehte der Routinier eine Runde mit einigen Querstehern, um sich in der letzten Schikane zu drehen. Bei seinem Fahrfehler beschädigte er zudem sein Arbeitsgerät, auch wenn er nicht einschlug. Der Deutsche musste eine komplette Runde in langsamer Fahrt zurücklegen, bevor der R10 zu einer Reparatur in die Box geschoben wurde.

Trotz eines Drehers von Jos Verstappen führt das Team von Peter van Merksteijn die LMP2-Klasse weiter deutlich an. "Es sind unheimlich schwere Bedingungen", bestätigte Jeroen Bleekemolen im Radio Le Mans. "Aber wir haben einen großen Vorsprung auf den zweiten Platz und können das Tempo kontrollieren. Für uns läuft es zur Zeit wirklich sehr gut."