Zwei Stunden vor dem Rennende der 24 Stunden von Le Mans scheint Tom Kristensen zusammen mit seiner Truppe auf dem besten Wege, seine Rekordbilanz bei dem Langstreckenklassiker an der Sarthe weiter auszubauen. Nach 22 Stunden liegt der Däne in seinem Audi R10 etwa drei Minuten vor den Verfolgern aus dem Peugeot-Lager. Selbst eine Kollision mit einem Fahrzeug aus der LMP2-Kategorie konnte den erfahrenen Piloten nicht aus der Ruhe bringen: nach einem kleinen Dreher setzte Kristensen seine Fahrt unbeirrt fort.

Die Spitze kommt mittlerweile auf knapp 350 Runden und dreht unaufhörlich seine Runden. Bei dem führenden Audi gab es bisher keine technischen Probleme; zusammen mit der starken Performance im Regen konnte man sich so am Sonntagvormittag vor dem schnelleren Peugeot behaupten. "Das war ein unglaublich schwerer Stint", berichtete Nicolas Minassian, der sich zusammen mit Jacques Villeneuve und Marc Gene auf der der Verfolgung befindet. "Im Trockenen funktioniert unser Auto jetzt viel besser. Leider hat sich das Rennen gegen uns entwickelt, aber wir werden die Flinte nicht ins Korn werfen."

Van Merksteijn wird die LMP2 gewinnen, Foto: Patching/Sutton
Van Merksteijn wird die LMP2 gewinnen, Foto: Patching/Sutton

Auch wenn zwischenzeitlich immer einige Tropfen vom Himmel fallen sind alle Teams mit profillosen Slick-Reifen unterwegs. Diese Bedingungen kommen Peugeot entgegen, die die Strecke einige Sekunden schneller umrunden müssen als ihre Gegner aus Ingolstadt. So konnte man auch die dritte Position mit dem zweiten 908 gegenüber dem Audi mit der Startnummer 3 verteidigen.

Wie viel Gefahr noch von den letzten Stunden ausgeht, mussten beide Hersteller erfahren. Zunächst drehte sich Marco Werner im Auto der Vorjahressieger und verbrannte die Kupplung, was ihn letztlich eine gute halbe Stunde und den fünften Platz kostete. Auch der bereits in der Anfangsphase weit zurückgeworfene Peugeot mit der Startnummer 8 gerät immer wieder in Schwierigkeiten: erst drehte sich Alex Wurz, kurz nach Mittag krachte auch Pedro Lamy in die Reifenstapel. Trotz der Probleme sind alle Diesel-Renner noch im Rennen und auf den ersten sechs Plätzen.

So eng wie in der Königsklasse geht es sonst nirgends zu. Verstappen/Bleekemolen/Van Merksteijn kontrollieren weiterhin die LMP2-Kategorie und führen mit mehr als acht Runden vor dem Team Essex, welches die Fehlzündungen in den Griff bekommen hat. Auch zwischen dem Aston Martin und der Corvette, die in der GT1-Klasse um den Sieg kämpfen, liegt weiterhin eine Runde. Noch deutlicher ist es bei den seriennahen Sportwagen: Risi Competizione liegt mit dem Ferrari zwei Runden vor seinen Verfolgern.