Die Motorsport-Saison 2023 neigt sich langsam ihrem Ende zu. Dennoch fuhren an diesem Wochenende Anfang November noch drei große Rennserien. Während es beim Formel-1-Klassiker in Brasilien ordentlich zur Sache ging, durfte die NASCAR einen neuen Champion krönen. In der WEC hingegen sind die alten Titelträger auch die neuen. Motorsport-Magazin.com fasst das Wochenende zusammen.

Formel 1 Brasilien: Verstappen-Sieg bei Alonso-Show

Die Königsklasse gastierte am Wochenende beim Klassiker in Sao Paulo. Wieder einmal gab es viel Trubel und Action. Nach einem Startcrash, in dem beide Haas-Piloten und Alex Albon involviert waren, musste das Rennen mit Roter Flagge unterbrochen werden. Doch auch nach dem Restart blieb Dominator Max Verstappen unbeeindruckt und fuhr wie bereits am Sprint am Samstag zum Sieg. Einzig McLaren-Pilot Lando Norris konnte den Weltmeister kurzzeitig unter Druck setzen und wurde in beiden Rennen souveräner Zweiter. Mann des Rennens war aber Altmeister Fernando Alonso. Der Aston-Martin-Pilot rang Sergio Perez im überlegenen Red Bull in einem fantastischen Duell auf der Ziellinie nieder. Am Ende rettete der Spanier mit nur 53 Tausendstel Vorsprung den Podestplatz nach zuletzt schwachen Wochen für sein Team.

Verheerend lief es hingegen für Mercedes. Die Silberpfeile waren in den letzten Rennen mit Lewis Hamilton stark unterwegs gewesen und hatten im Vorjahr in Brasilien einen Doppelsieg gefeiert. Von den guten Vorzeichen war in Interlagos allerdings nichts zu sehen. Hamilton konnte mit hohem Reifenverschleiß nur Rang acht erreichen und verlor somit im Kampf um WM-Rang Zwei gegen Perez deutlich an Boden. Der zweite Mercedes von George Russell kam gar nicht erst ins Ziel und musste mit Überhitzungsproblemen aufgeben. Noch kurioser war der Ausfall von Charles Leclerc. Der Ferrari-Pilot hatte eigentlich Startplatz Zwei inne, doch flog er schon in der Aufwärmrunde mit einem Defekt an seinem SF-23 ab.

Mercedes am Tiefpunkt! US-Disqualifikation Grund für Desaster? (16:24 Min.)

NASCAR Phoenix: Blaney mit Platz Zwei zum ersten Titel

Der neue Champion des NASCAR heißt Ryan Blaney. Im Finale der 75. Saison der amerikanischen Kult-Rennserie reichte dem Penske-Ford-Fahrer ein Zweiter Platz für den ersten Meistertitel in seiner Karriere. Im letzten der zehn Playoff-Rennen auf dem Phoenix Raceway kam der 29-Jährige 1.230 Sekunden hinter Sieger Ross Chastain im TackHouse-Chevloret ins Ziel. Damit war er der bestplatzierte der vier Meisterschaftsanwärter. Blaney ist seit 2014 NASCAR-Pilot. Nach 306 Rennen darf er sich nun erstmals Champion nennen. Auf dem Weg zum Titel gewann er Drei Rennen und fuhr insgesamt 18-mal in die Top 10. Vor 2023 war seine beste Gesamtplatzierung der siebte Rang aus dem Jahr 2021 gewesen. Der in Phoenix drittplatzierte Kyle Larson wurde Zweiter der Meisterschaft. Der vierplatzierte Pole-Mann William Byron belegte Rang Drei.

WEC Bahrain: Toyota-Trio wieder Weltmeister

Dass Toyota erneut den Titel in der Langstrecken-Weltmeisterschaft holen würde, stand bereits vor den abschließenden 8 Stunden von Bahrain fest. Es stellte sich nurmehr die Frage, welcher der beiden GR010 Hybrid sich die Meisterschaft sichern würde. Mit einem klaren Sieg von Pole-Position aus ließen Sebastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa an ihrer Titelverteidigung keinen Zweifel, da ihre Konkurrenten Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez bereits am Start vom Cadillac mit der Nummer 2, pilotiert von Earl Bamber, umgedreht wurden. Am Ende kam der zweite Toyota dennoch auf Rang Zwei vor dem besten Ferrari mit Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen. Damit entsprach das Podium genau der Endwertung der Weltmeisterschaft.

In der LMP2 fuhren Rui Andrade, Louis Deletraz und Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica im Oreca 07 von WRT den dritten Saisonsieg ein. Ihr Triumph in der Meisterschaft stand bereits zuvor fest. In der LMGTE-Am-Klasse sicherten sich die Ferrari-Frauen von Iron Dames mit Sarah Bovy, Rahel Frey und Michelle Gattling ihren ersten Saisonsieg und damit Rang Zwei in der Meisterschaft. Nicky Catsburg, Ben Keating und Nicolas Varrone von Corvette erzielten mit Rang 7 ihr deutlich schlechtestes Saisonergebnis, standen aber bereits zuvor als Meister fest.