Formel 1: Verstappen auf den Spuren Vettels

Das letzte Rennen vor der Sommerpause führte die Formel 1 nach Belgien an den legendären Circuit de Spa-Francorchamps. Doch wie so oft in dieser Saison waren Red Bull und vor allem Max Verstappen nicht zu stoppen. Auch eine Zurückversetzung um 5 Startplätze nach einem Getriebewechsel konnte den Niederländer nicht davon abhalten, seinen achten Sieg in Folge einzufahren.

Sein Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez konnte aus seiner zuletzt schwachen Form ausbrechen und sich den zweiten Platz sichern, Polesitter Charles Leclerc komplettierte das Podium. Nach dem Großen Preis von Belgien geht die Formel 1 in die dreiwöchige Sommerpause, in der die Teams ihre Fabriken schließen müssen und an den Autos keine Veränderungen vorgenommen werden dürfen. Weiter geht es mit dem Formel-1-Zirkus am 27. August in Zandvoort, Niederlande. Dort kann Lokalmatador Verstappen mit einem weiteren Sieg den Rekord für die meisten Siege in Serie aus dem Jahr 2013 einstellen - noch wird dieser von Sebastian Vettel gehalten.

Formel E: Jake Dennis krönt sich in London zum Weltmeister

In der Formel E stand an diesem Wochenende die WM-Entscheidung auf den Straßen Londons an. Doch bereits nach dem Rennen am Samstag stand fest: Jake Dennis ist der Formel-E-Weltmeister 2023! Der Andretti-Pilot sicherte sich in einem dramatischen Samstagsrennen in London vorzeitig den Titelgewinn. Dem Briten reichte beim Sieg von Mitch Evans (Jaguar) der zweite Platz, um vor dem letzten Rennen des Jahres am Sonntag rechnerisch uneinholbar zu sein.

Das vorletzte Rennen der Saison entwickelte sich zu einem echten Thriller mit chaotischen Momenten. Zwei Safety-Car-Phasen und zwei zwischenzeitliche Rennunterbrechungen mit roten Flaggen (Unfall von Sacha Fenestraz in Runde 29 und Massen-Karambolage in Runde 35) sorgten für wahre Schock-Momente. Titelanwärter Nick Cassidy, der in der Anfangsphase noch souverän in Führung lag, kollidierte nach einer Fehlkommunikation des Envision-Teams mit seinem Teamkollegen Sebastian Buemi, wodurch der sichtlich bediente Neuseeländer das Rennen aufgeben musste.

Formel 2: Pourchaire übernimmt Gesamtführung nach Vesti-Patzer

Das Rennwochenende der Formel 2 war in typischer Spa-Manier von zahlreichen Wetter- und Crashunterbrechungen begleitet. Am Ende siegte Enzo Fittipaldi im Sprint am Samstag, Jack Doohan holte sich am Sonntag seinen zweiten Sieg in einem Hauptrennen in Folge. Der Australier profitierte dabei vor allem von einer Safety-Car-Phase.

Der große Gewinner des Formel-2-Wochenendes in Belgien war allerdings ein anderer. Theo Pourchaire, der vor Spa noch 6 Punkte Rückstand auf den Führenden PREMA-Piloten Frederik Vesti hatte, reiste nach zwei Podestplatzierungen in Sprint- und Hauptrennen als neuer Gesamtführender und einem Vorsprung von 12 Punkten aus Belgien ab. Er profitierte vor allem von einem kapitalen Fehler seines Rivalen Vesti, der auf dem Weg in die Startaufstellung beim Hauptrennen sein Auto auf der feuchten Strecke in die Bande setzte. Statt von Startplatz 2 in das Hauptrennen zu gehen, musste der Däne durch den irreparablen Schaden dabei zusehen, wie sein Kontrahent scheinbar mühelos die Führung in der Gesamtwertung übernehmen konnte.

Formel 3: Sophia Flörsch holt erste Formel-3-Punkte

In der Formel 3 gelang der Deutschen Sophia Flörsch Historisches. In einem verregneten Hauptrennen traf die Münchnerin die richtige Reifenwahl und kam am Ende auf dem siebten Platz über die Ziellinie. Damit ist Flörsch die erste Frau, die in der Geschichte der FIA Formel 3 Meisterschaft Punkte einfahren konnte. Anders als in Österreich, wo Flörsch ihre ersten Punkte aufgrund einer falsch eingestellten Frontflügel-Endplatte nachträglich aberkannt wurden, blieben ihre Punkte auch nach dem Rennen bestehen.

Das Rennen gewann Taylor Barnard, der in Kombination mit seinen Teamkollegen Dikita Bedrin und Alejandro Garcia das beste Ergebnis in der Geschichte des Jenzer-Teams erzielen konnte - alle drei Fahrer landeten am Ende in den Top-4. Es war der erste Sieg für Barnard in seiner Formel-3-Karriere, der ähnlich wie Flörsch, von der richtigen Reifenwahl profitierte.

WSBK Most: Rea, Razgatlioglu und Bautista siegen

Das WSBK-Wochenende in Most hatte in jedem einzelnen Rennen einen anderen Sieger zu bieten. Das Samstags-Rennen konnte der einstige Dauersieger Jonathan Rea für sich entscheiden. Der Brite nutzte ein chaotisches Rennen mit Regenschauer zu Beginn für sich. Am Sonntag triumphierten Toprak Razgatlioglu und Alvaro Bautista. Toprak rang Rea im Superpole-Rennen am Sonntag nieder und verkürzte so den Abstand zum WM-Führenden Alvaro Bautista, der sich erst in letzter Sekunde den dritten Rang sichern konnte.

Die Zeit des Spaniers sollte später am Sonntag kommen. Im zweiten Lauf der Superbike lieferten sich Bautista und Razgatlioglu ein packendes Duell. Doch gerade als der Türke das Duell zu gewonnen haben schien, stürzte er per Highsider. Bautista erbte die Führung und sicherte sich somit seinen 18. Sieg innerhalb einer Saison - damit knackt er Jonathan Reas Rekord aus den Jahren 2019 und 18 (jeweils 17 Saisonsiege). Das Podium komplettierten Petrucci und Rea.

NASCAR: Chris Buescher sensationell zum zweiten Mal in den Playoffs

Das 22. NASCAR Cup-Rennen der Regular Season auf dem Richmond Raceway endete nach spannender Endphase mit dem ersten Saisonsieg für Chris Buescher im RFK-Ford. Es war für Buescher der erste Sieg in Richmond, der zweite Erfolg für das RFR-Team und der dritte Sieg in seiner Karriere.

Polesetter Tyler Reddick gewann die erste Stage mit einem Start-/Ziel-Sieg nach 70 Runden. Die zweite Stage wurde weiterhin von Toyota-Teams bestimmt, die sich mit Führungsarbeit abwechselten. Außer Reddick sammelten noch Bubba Wallace, Denny Hamlin und Martin Truex Junior Führungsrunden. Die zweite Stage gewann allerdings Bueschers Teamkollege und Team-Mitbesitzer Brad Keselowski, der in Runde 182 das Kommando übernahm.

Buescher ging in Runde 305 zum ersten Mal in Führung und zog davon. Es gab acht Runden vor Rennende die einzige Gelbphase in Richmond und der Vorsprung war weg. Buescher konnte die Angriffe von Hamlin nach dem Restart in Runde 397 abwehren und sicherte sich durch den Sieg das zwölfte Playoff-Ticket in dieser Saison.

Speedway World Cup: Polen ist Weltmeister

Polen errang am Samstag beim Speedway World Cup in Wroclaw einen Heimsieg. Die Favoriten setzten sich in einem Herzschlagfinale erst im entscheidenden Heat vor Großbritannien und Dänemark durch. Das polnische Team bestand neben Weltmeister Bartosz Zmarzlik aus den beiden GP-Fahrern Patryk Dudek und Maciej Janowski, sowie Altmeister Janusz Kolodziej und Nachwuchs-Star Dominik Kubera. Auf dem unglücklichen vierten Platz im Finale landete Australien, die durch eine Verletzung von Jack Holder geschwächt wurden. Für Deutschland war bereits im Halbfinale am vergangenen Dienstag Schluss. In der Endabrechnung landete die Mannschaft rund um Kapitän Kai Huckenbeck auf der achten Position.