Auf diesen Erfolg musste Will Power lange warten. Nach 250 Runden auf dem Auto Club Speedway in Fontana war es endlich vollbracht: Zum ersten Mal hat es für den Australier zur Meisterschaft gereicht. Für Power, der einst als eines der größten Talente des australischen Motorsports galt, war es der erste internationale Triumph. Im Alter von 33 Jahren hat er es endlich geschafft - nachdem er seit 2005 in verschiedenen Rennserien immer mindestens ein Rennen gewinnen konnte.

2012 verlor Power die Meisterschaft beim Finale, Foto: IndyCar/LAT USA
2012 verlor Power die Meisterschaft beim Finale, Foto: IndyCar/LAT USA

Besonders die letzten Jahre in der IndyCar Serie waren für Will Power ein hartes Brot. 2010, 2011 und 2012 verlor er die Meisterschaft jeweils im letzten Rennen, obwohl er die Konkurrenz insbesondere auf den Rundkursen in Grund und Boden fuhr. Auch in diesem Jahr lief beim Finale nicht alles optimal, Power kam nur als Neunter ins Ziel. Das reichte nur zum Titel, weil Verfolger Helio Castroneves trotz der Pole Position nicht gewinnen konnte.

"Das war eines der härtesten Rennen überhaupt", sagte Power nach dem Finale in Fontana. "Oh mein Gott, ich habe geweint, als ich über die Linie gefahren bin. Das Rennen dauerte und dauert, ich habe immer mehr Positionen gutmachen können. Das ist so unwirklich, ich kann es gar nicht fassen. Ich bin völlig leer im Kopf, das war einfach unglaublich."

Finale 2013 als Wendepunkt

Der Knackpunkt in der IndyCar-Karriere von Will Power war vermutlich das letztjährige Rennen in Fontana, als er keine Rolle mehr in der Meisterschaft spielte. 2012 verlor er an gleicher Stelle nach einem Unfall in der ersten Runde alle Chancen auf den Titel, 2013 gewann er. "Sein Sieg vor einem Jahr in Fontana war der Wendepunkt seiner Karriere", sagt Penske-Ingenieur Tim Cindric. "Er ist zurückgekommen und hat alles erobert."

"Es hat einfach Klick gemacht", berichtet Power, dessen Schwäche zuvor immer die Rennen auf den Ovalen waren. "Als ich 2013 keine Rolle in der Meisterschaft gespielt habe, habe ich gesehen wie aggressiv ich wirklich fahren kann." Danach fuhr er laut eigener Aussage wieder wie in früheren Zeiten, immer am Limit und nicht so konservativ. Genau das habe ihm in den drei Jahren zuvor gefehlt, wenn es um den Titel ging.

"Ich bin in manchen Situationen einfach zu konservativ gefahren. Nun fühlt es sich wieder alles ganz natürlich an. Es war eine Veränderung, die ich nur gemacht habe, weil ich die Tabellenführung 2013 mal nicht verteidigen musste", denkt Power zurück. "Man muss einfach auf jeder Strecke aufdrehen, egal wo man unterwegs ist. Man muss immer daran glauben, eine Chance auf den Sieg zu haben. So wird man am Ende auch Meister."