Die Risi Competizione Mannschaft hatte sich für das vorletzte Rennen der American Le Mans Series am 29. August 2010 in Mosport/Kanada viel vorgenommen. Unvorhersehbare Ereignisse ließen das Wochenende für Pierre Kaffer und das Risi Team zu einem Desaster werden.

Um gut auf das Rennen vorbereitet zu sein hatte das Risi Team einen zusätzlichen Testtag in Mosport angesetzt. Dieser Testtag verlief für Pierre Kaffer und seinen Teampartner Toni Vilander sehr erfolgreich. Voller Vorfreude auf das Rennen berichtete Kaffer: "Wir haben den ganzen Tag in Mosport getestet und hatten Zeit viele Dinge auszuprobieren. Ich teile mir zum ersten Mal ein Cockpit mit Toni Vilander und es hat einfach Spaß gemacht mit ihm zu arbeiten. Wir haben ein super Auto und ein super Abstimmung. Wir waren richtig schnell."

Auch die ersten Trainingseinheiten in Mosport bestätigten diesen Eindruck. Kaffer und sein Partner fuhren die schnellsten Runden. Leider kam es im freien Training am Samstagmorgen zu einem schweren Crash. Kaffer war zum Auftanken an der Box um direkt im Anschluss erneut schnelle Runden zu fahren. Zurück auf der Strecke kam es ausgangs Turn 1 zu einem schweren Crash. Mit mehr als 200 Stundenkilometern schlug der Deutsche in die Mauer. Damit war für ihn und das Team das Wochenende beendet bevor es überhaupt begann.

Kaffer zu seinem Unfall: "Ich war zum Volltanken an der Box und es war alles unter Kontrolle. Ich war schnell, aber nicht am Limit. Ausgangs Turn 1 ist der Unterboden aufgesessen und hat dem Heck einen sehr heftigen Schlag versetzt. Für mich kam das sehr unerwartet. Ich war schon auf Turn 2 fokussiert und es war unmöglich, das Auto abzufangen. Leider bin ich dann mit voller Wucht in die Mauer eingeschlagen. Als das Auto zum Stehen kam sah ich kurzzeitig Sterne. Als dann der Arzt die Tür öffnete, war klar, dass ich zum Check ins Krankenhaus musste. Zum Glück habe ich mir keine ernsten Verletzungen zugezogen. Zwar schmerzt mein ganzer Körper noch, aber ich denke, das ist nach so einem Crash normal. Es tut mir für das Team sehr Leid, besonders die Mechaniker und mein Ingenieur Roland Wall haben einen fantastischen Job gemacht."

Nach dem Auto untersucht wurde stellte sich heraus, dass der Bolide nicht mehr für das Rennen repariert werden konnte. Kaffers Partner Toni Vilander stieg um auf den zweiten Ferrari (Startnummer 62) und ersetzte Jamie Melo, der Stammpartner von Gianmaria Bruni, der auf Grund von Magenproblemen nicht antreten konnte.

Von ganz hinten ins Rennen gestartet, zeigten Bruni und Vilander eine sensationelle Aufholjagd und fuhren den zweiten Platz der Klasse ein. Pierre Kaffer vor seinem Heimflug: "Bruni/Vilander haben gezeigt, dass wir sehr konkurrenzfähig sind und das wollen wir gemeinsam beim letzten Rennen der ALMS , dem 1000 Meilen bzw. 10 Stunden Rennen Road Atlanta, erneut unter Beweis stellen."

Vom 29. September bis 2. Oktober findet die neunte und letzte Runde der American Le Mans Series in Baselton/Georgia auf der Rennstrecke in Road Atlanta statt. Für Pierre Kaffer steht zuvor am 11./12. September das Rennen der LMS in Silverstone auf dem Programm. Eine Woche später startet er am 18./19. September bei den internationalen GT Open in Brands Hatch.