Qualifying: Audi hatte das Qualifying in Imola fest im Griff. Drei der Top-Vier Piloten fuhren ein Fahrzeug mit den vier Ringen, wobei sich das WRT-Team mit der #32 (Weerts/van der Linde/ Vanthoor) die Pole Position sichern konnte, das #25 Sainteloc-Junior-Team (Mies/Legeret/Niederhauser) auf P2 und #12 Tresor by CarCollection (Haase/Drudi/Ghiotto) auf P4. Dazwischen konnte sich lediglich der #88 AKKODIS ASP AMG (Juncadella/Gounon/Marciella) qualifizieren. Der beste BMW M4, eingesetzt von ROWE (Farfus/Yelloly/Catsburg), qualifizierte sich auf Position 9. Im Qualifying landeten 28 Fahrzeuge innerhalb einer Sekunde.

Rossi mit respektablem Qualifying

In den drei 15-minütigen Qualifying-Sessions erreichte das WRT-Auto mit der Nummer 46 Position 15 von 52. Rossi umrundete den italienischen Traditionskurs auf seiner schnellsten Runde in 1:41.132 Minuten, mit 1,643 Sekunden Rückstand auf den Spitzenreiter, was ihn auf Position 37 brachte. Durch die Kombination mit den Zeiten seiner Teamkollegen Nico Müller und Frederic Vervisch startet das Trio von der 15. Position. Das Qualifying war bestimmt von viel Verkehr, was auf die 52 Fahrzeuge bei einer Streckenlänge von etwas weniger als fünf Kilometern zurückzuführen ist.

Das Rennen

Start:In einer bei der Größe dieses Starterfelds erstaunlich zwischenfallfreien Startphase verteidigte Charles Weerts seine Pole Position. Erst gegen Ende der ersten Runde verursachte ein in einen Zwischenfall verwickelter Ferrari eine kurze Full-Course-Yellow-Phase.

Weiterer Rennverlauf: Weerts verlor die Führung jedoch kurz nach dem Restart durch einen Ritt durchs Gras vor der Tamburello-Kurve an Christopher Mies (Sainteloc Junior-Team), der diese bis zum Boxenstopp behielt. Währenddessen arbeitete sich Nicki Thiim im Aston Martin #95 (Thiim/Sörensen/Martin) an die Spitze heran.

Erste Boxenstoppphase: Dem WRT-Team gelang es mittels eines Undercuts die Führung für das #32er-Auto zurückzuerobern. Im Anschluss konnte Kelvin van der Linde, der den Audi übernommen hatte, eine komfortable Führung von ca. acht Sekunden auf den Zweitplatzierten herausfahren. Diese wurde noch komfortabler, nachdem Lucas Legeret ebenfalls einen Ausritt ins Gras zu verzeichnen hatte und dadurch ins Mittelfeld zurückfiel. Nico Müller übergab seinen #46 Audi beim ersten Boxenstopp an Valentino Rossi, der von da an unauffällig, aber konstant seine Runden drehte.

Großer Zwischenfall in Safety-Car Phase

Kurz vor Ende des zweiten Renndrittels, rollte ein Aston Martin aufgrund eines Getriebeproblems aus und verursachte ein Safety-Car. Wenige Kurven vor Restart wurde ein Lamborghini am bergauf Stück zur Varianta Alta ebenfalls langsamer. Diverse Fahrer, darunter auch Valentino Rossi, konnten dem Fahrzeug noch ausweichen, doch ein Bentley krachte dem Lamborghini ins Heck. Das dadurch verursachte Trümmerfeld sorgte für kuriose Szenen: In der nächsten Runde konnte man in der Senke bei Acqua Minerale einen Parkplatz aus fünfzig GT3-Boliden beobachten.

Rossi verpasst Box

Für das Rennen an der Spitze hatte dieser Vorfall große Konsequenzen, da die zweite Boxenstoppphase anstand. Alle aus der Führungsgruppe bis auf den Aston Martin #95 (Thiim/Sörensen/Martin) nutzten die erste Chance für einen Stopp. In der vollen Boxengasse übersah Valentino Rossi scheinbar seinen Boxenplatz und konnte den Fahrerwechsel nicht antreten, den er dann erst im nächsten Umlauf absolvierte, wodurch das Auto weit zurückfiel.

Nach den Boxenstopps zeigte Dries Vanthoor einen sauberen Restart und fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Auch der zweite Platz des AKKODIS ASP AMGs (Juncadella/Gounon/Marciello) war nicht mehr gefährdet. Der Tresor by CarCollection-Audi (Drudi/Haase/Ghiotto) setzte Luca Stolz im GetSpeed Mercedes (Stolz/Engel/Schotthorst) hingegen bis Rennende noch unter Druck, jedoch ohne Erfolg. Der #95 Aston Martin konnte nach der starken ersten Rennhälfte jedoch nur Platz zwölf ins Ziel bringen. Vervisch konnte trotz Rossis Fauxpas Schadensbegrenzung betreiben und mit dem Auto immerhin auf Position 17 liegend den Zielstrich überqueren.

Rossi: "Sehr anders, aber ich habe es genossen!"

Valentino Rossi schien nach seinem Stint inklusive Missgeschick am Ende trotzdem zufrieden: "Im Rennen ist es sehr anders, aber ich habe es genossen. Ich hatte einige gute Runden und es ist sehr schade, dass ich wegen des Safety-Cars meinen Stint nicht zu Ende fahren konnte." Auch der verpatzte Boxenstopp trübte seine Laune nicht. "Leider gab es dort sehr viel Verwirrung und sehr viele Autos, und dann habe ich den Boxenplatz verpasst. Wir haben eine Menge Zeit verloren. Aber das ist Erfahrung. Es gibt noch viele Dinge, die passieren, aber man kann viele Zweikämpfe haben und wenn man mit den Schnellsten auf der Strecke ist, kann man noch vieles lernen“, erzählt er über die Umstellung von zwei auf vier Räder.