Trotz Platz vier im Sprintrennen auf dem Nürburgring wurde Vitaly Petrov nach dem zehnten Saisonlauf von seiner Mannschaft wie ein Sieger gefeiert. Als der Russe Minuten nach dem Zieleinlauf in das Teamzelt zurückkehrte, applaudierten die Mechaniker und nahmen ihren besten Fahrer des Tages in Empfang. Zuvor zeigte Petrov eine tolle Leistung, führte das Rennen 14 Runden lang an und wurde nur von einer zweifelhaften Entscheidung der Rennkommissare gestoppt.

"Ich kann die Entscheidung der Stewards überhaupt nicht verstehen und denke, dass das eine Fehlentscheidung war", ärgerte sich Petrov nach dem Rennen gegenüber Motorsport-Magazin.com. Ein perfekter Start brachte den Russen auf den ersten Metern von Platz fünf an die Spitze - dabei berührte er allerdings Lucas di Grassi am Vorderrad. "Ich war deutlich vor ihm und habe ihn nur leicht berührt, er konnte das Rennen nach dem Kontakt sogar fortsetzen." Trotzdem musste der Russe einmal im Schneckentempo durch die Boxengasse und fiel auf Platz vier zurück.

"Ich hatte heute ein wirklich gutes Auto und der Sieg wäre möglich gewesen. Hülkenberg hat zwar auf mich aufgeholt, das wäre ein interessantes Duell um den Sieg geworden", berichtet Petrov, der als einziger Fahrer das Tempo des späteren Siegers mitgehen konnte.

Nach seiner Strafe unterlief dem Barwa-Addax-Fahrer nur ein einziger Fehler, der ihm möglicherweise Rang zwei kostete. "Als ich in Kurve zwei zu weit nach außen kam, musste ich aufpassen, dass Parente nicht an mir vorbeizieht. Ich habe zu lange nach rechts geguckt, zu spät gebremst und dann zu stark eingelenkt - schon kam das Heck herum." Nach 24 Runden kam Petrov knapp hinter Kamui Kobayashi, der Dritter wurde, ins Ziel.