Nico Hülkenberg wurde nach einer dominierenden Vorstellung auf dem Nürburgring mit dem ersten GP2-Sieg belohnt. Der ART-Pilot und Schützling von Willi Weber gewann nach 35 Runden mit einem deutlichen Vorsprung von über zehn Sekunden auf Roldan Rodriguez. Mit Andreas Zuber schaffte es ein weiterer deutschsprachiger Pilot auf das Treppchen - der Österreicher wurde Dritter.

Das Rennen entwickelte sich für Hülkenberg zu einer klaren Angelegenheit. Nachdem er den Start für sich entschied und als Erster in die Mercedes-Arena einbog, war er nicht mehr zu stoppen. Teilweise fuhr der Deutsche bis zu eine Sekunde schneller als Lucas di Grassi, der nach dem Start die zweite Position übernahm. Schon nach sieben Runden betrug der Vorsprung von Hülkenberg mehr als fünf Sekunden - Di Grassi hatte keine Chance, Sichtkontakt zur Spitze zu halten.

Di Grassi mit Problemen beim Stopp

Stattdessen bekam der Brasilianer Druck von hinten. Dort machte sich Roldan Rodriguez nachhaltig bemerkbar, fand auf der fünf Kilometer langen Strecke allerdings keine passende Stelle für ein Überholmanöver. Das Duell um den zweiten Platz entschied sich letztlich in der Boxengasse: während bei Rodriguez alles nach Plan lief, klemmte bei Di Grassi eine Radmutter und der Wagenheber wurde nicht schnell genug weggeschafft - der Racing-Engineering-Pilot fiel bis auf die achte Position zurück.

Den dritten Rang sicherte sich Andreas Zuber, der nach einem guten Start von der sechsten Position zwei Plätze gutmachen konnte und danach Anschluss zum Kampf-Duo vor ihm hielt. Auch Vitaly Petrov durfte mit seinem Rennen zufrieden sein, denn er verbesserte sich schon in der ersten Runde um zwei Positionen und gewann während der Boxenstopps einen weiteren Platz.

Grosjean scheidet aus

Eine tolle Aufholjagd zeigte Romain Grosjean, der nach einem enttäuschenden Qualifying nur aus der siebten Startreihe in das Rennen gegangen war. Der Tabellenführer lag lange hinter Javier Villa auf der sechsten Position, hatte aber zwei Mal gehöriges Glück: In der Startrunde drehte sich zunächst Luca Filippi direkt vor seiner Nase, am Ende des ersten Renndrittels kollidierten dann die beiden vor ihm fahrenden Pastor Maldonado und Diego Nunes.

Zwei Runden vor dem Ziel ging dem Franzosen das Glück aus. Nach der letzten Kurve wurde sein Bolide immer langsamer, bis er ihn mit Verdacht auf Getriebedefekt abstellen musste. Das freute Alvaro Parente, Lucas di Grassi und Sergio Perez, die eine Position aufrückten. Im Sprintrennen am Sonntagvormittag werden damit Perez und Di Grassi aus der ersten Reihe starten.