Nur einen Tag nach seinem bisher besten Qualifying-Resultat hat Alberto Valerio seinen ersten Sieg in der GP2 Serie geholt. Auf dem Grand-Prix-Kurs von Silverstone gewann der Brasilianer nach 36 Runden mit 1,2 Sekunden vor Lucas di Grassi und Nico Hülkenberg. Tabellenführer Romain Grosjean kam nach einem schwierigen Rennen immerhin auf der fünften Position ins Ziel und sammelte wichtige Zähler für die Meisterschaft.

Nach einem nicht optimalen Start und ersten Attacken von Di Grassi musste sich Valerio zunächst hinter Grosjean, der von der Pole ins Rennen ging, anstellen. Der Franzose hatte jedoch sichtliche Probleme mit seinem Fahrzeug, anscheinend fand man kein passendes Setup für das Rennen. In der elften Runde bremste sich Valerio schließlich vorbei und war danach nicht mehr zu stoppen - schon zwei Runden später hatte er einen Vorsprung von drei Sekunden auf die Konkurrenz.

Während Valerio die Führungsluft genoss, wurde Grosjean immer weiter durchgereicht. Im Zweikampf gegen Di Grassi hätte das Rennen für den Renault-Junior sogar fast ein vorzeitiges Ende gefunden: Grosjean rodelte durch die Wiese, touchierte das Kies, kam aber wieder zurück auf die Strecke und konnte die Fahrt unbeschadet fortsetzen.

In der Phase der Boxenstopps blühte Hülkenberg auf. Der Deutsche stoppte einige Runden früher und schob sich dann mit einigen schnellen Runden auf den zweiten Rang nach vorne. Doch in der Schlussphase geriet der ART-Pilot unter starken Druck von Di Grassi, der beim Boxenstopp alle vier Reifen wechselte und am Ende deutlich mehr Grip hatte.

In der drittletzten Runde riskierte Di Grassi alles: direkt vor Bridge bremste er sich neben Hülkenberg, der keine Chance hatte, sich zu wehren. Statt einen Konter zu planen, musste Hülkenberg in die Rückspiegel schauen, denn Sergio Perez wollte ihm den Podestplatz streitig machen - der Mexikaner blieb jedoch erfolglos.

Auch Romain Grosjean konnte seinen fünften Platz gegen Karun Chandhok verteidigen. Selbst der Plan von Andreas Zuber ging auf - nach einem guten Start schaffte es der Österreicher in die Punkte, auch wenn er kurz vor dem Ziel noch von Pastor Maldonado überholt wurde.

Ohne Glück blieben Jerome d'Ambrosio, Vitaly Petrov und Alvaro Parente - für sie war das Rennen schon in Runde eins gelaufen. Petrov und Parente gerieten in der ersten Kurve aneinander; Parente musste aufgeben, Petrov drehte sich und wurde am Ende auf Platz 15 gewertet. Vier Ränge dahinter landete d'Ambrosio, der am Start seinen Motor abwürgte und dem Feld mit Verspätung hinterhereilen musste.