Kaum ein Rennwochenende vergeht, wo sich der Fahrerkader der GP2 Serie nicht verändert. In Magny-Cours übernahm Ernesto Viso das Cockpit von Sergio Jimenez. In Silverstone saß Filipe Albuquerque im gleichen Auto, Viso musste sich noch von seinem heftigen Unfall erholen. Auf dem Nürburgring kehrt Viso zurück in den Racing Engineering Boliden. Und das sind nur die Beispiele aus der nahen Vergangenheit. Absolut aktuell ist der Tausch von Michael Ammermüller und Sébastien Buemi, übrigens nicht zum ersten Mal in diesem Jahr.

Ammermüller musste schon im Frühjahr auf einige Rennen verzichten. In Frankreich kehrte der Bayer zurück, im guten Glauben, dass die Hand keine Probleme mehr bereitet. Doch die Verletzung am Kahnbein scheint schwerer als befürchtet. Nun soll sich der Red Bull-Pilot in aller Ruhe erholen. Die Saison ist sowieso schon abgehakt. Für Sébastien Buemi wird es das zweite Rennen in der GP2. Im Gegensatz zum Leitplankenkanal in Monte Carlo kennt sich der Schweizer in der Eifel bestens aus. Schon in der Formel BMW und in der Formel 3 fuhr Buemi auf dem Nürburgring.

Durch das Fehlen von Ammermüller bestreitet nur ein Pilot sein Heimspiel. Timo Glock startet als Tabellenführer auf der deutschen Rennstrecke. Auf gute Erinnerungen kann der Odenwälder allerdings nicht bauen. Im letzten Jahr landete er in Rennen eins unter ferner Liefen, am Sonntag war schon vorzeitig Schluss. Das darf sich Glock in diesem Jahr nicht erlauben, denn die Konkurrenz sitzt ihm dicht im Nacken. "Ein Heimrennen ist immer etwas Besonderes", sagt Glock. "Allein schon deshalb, weil ich nur zwei Stunden für die Anreise brauche. Ich kenne die Strecke sehr gut, sie liegt mir. Ich weiß auch, dass einige Bekannte an den Ring kommen und mir die Daumen drücken werden."

Weitaus bessere Erinnerungen hat Bruno Senna. Wie viele andere Piloten auch ist er auf dem Nürburgring schon mit einem Formel 3 Rennwagen gefahren. "2005 habe ich auf dem Ring in der britischen Meisterschaft meine erste Pole Position überhaupt geholt", so der Brasilianer, dem im folgenden Rennen nur zwei Zehntel auf den Sieger fehlten. Fahrer einer anderen Nation trumpfen in Silverstone groß auf. Die Briten holten bei ihrem Heimspiel durch Mike Conway und Adam Carroll insgesamt zwei Podestränge. Ganz nach oben schaffte es auch Andreas Zuber, bei dem zum ersten Mal in dieser Saison der Knoten geplatzt zu sein scheint. Der Österreicher kann das anstehende Rennen kaum erwarten. "Darauf freue ich mich schon - das wird ein halbes Heimrennen. Bis dahin werde ich wieder eifrig trainieren, damit es ordentlich funktioniert. Der Nürburgring ist eine super Strecke und macht mir viel Spaß. Ich hoffe, dass sich das auch wieder in den Ergebnissen zeigt", so der iSport-Pilot.