Für Lotus-GP, das ehemalige ART-Team, hätte es im zweiten GP2-Rennen der Saison 2012 kaum besser laufen können. Die beiden Fahrer des Teams, James Calado und Esteban Gutierrez, durften das 22 Runden lange Sprintrennen in Sepang aus der ersten Reihe in Angriff nehmen und fuhren unbeirrt zu einem Doppelsieg für das Team.

Für Neueinsteiger Calado war es bereits der zweite Erfolg in einem Sonntagsrennen. Schon beim letztjährigen Zusatzrennen in Abu Dhabi gewann der Brite, heute kam er zwei Sekunden vor seinem Teamkollegen aus Mexiko ins Ziel. "Das ist ein tolles Gefühl. Wir haben genau das gemacht, worauf es dieses Wochenende ankam: Ins Ziel kommen und Punkte holen. Dass wir auf der Pole standen, hat uns dabei natürlich geholfen", so der Rennsieger gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Nach kleineren Problemen im ersten Rennen machte Calado heute alles richtig. "Der Start war okay und ich konnte auf der der Innenseite meine Position verteidigen. Nach sechs Runden haben die Reifen bereits nachgelassen und man musste sehr vorsichtig sein - man weiß ja nie, was die anderen machen. Am Ende lief es dann aber doch noch ganz gut."

Fahrer kämpften mit den Reifen

Auf Platz zwei überzeugte Gutierrez, der teilweise sogar etwas schneller unterwegs war als sein Vordermann. Der 20-Jährige ärgerte sich auch am Sonntag noch über den verpatzten Start in das Wochenende. "Durch einen Fehler habe ich viel Trainingszeit verloren und musste die Strecke im Qualifying noch lernen. Im Rennen konnten wir uns zurückkämpfen, heute haben wir ein tolles Resultat für das Team erreicht. Jetzt ist es wichtig, dass wir konstant vorne bleiben", so Gutierrez.

Hinter Felipe Nasr und Giedo van der Garde kam Luiz Razia auf der fünften Position ins Ziel. Das reichte, um die Führung in der Gesamtwertung nach seinem Sieg am Samstag weiter auszubauen. Nach zwei Läufen liegt der Brasilianer sieben Punkte vor Davide Valsecchi, der heute im Zweikampf mit Razia von der Strecke abkam und danach mit Marcus Ericsson kollidierte.

In der Schlussphase gewann Razia noch eine Position, dabei profitierte er von nachlassenden Reifen am Auto von Fabio Leimer. "Nach einem soliden Start war es ein einseitiges Rennen, es wurde wenig überholt", berichtete Leimer im Ziel. "Gegen Mitte des Rennens haben die Hinterreifen aber stark abgebaut, am Ende hatte ich gar keine Chance mehr. Ich kann froh sein, dass das Rennen vorbei war - noch eine oder zwei Runden mehr und ich hätte drei oder vier Positionen verloren." Hinter dem Sechsplatzierten Leimer komplettierten Max Chilton und Nathanaël Berthon die Punkteränge.