Drei Rennen vor der Ende der GP2-Saison konnte sich Romain Grosjean in Spa den Gesamtsieg in der GP2 sichern. Nach fünf Saisonsiegen reichte dem Dams-Pilot in Belgien ein dritter Platz, um seinen ersten Triumph perfekt zu machen. "Es fühlt sich fantastisch an. Wir hatten eine wirklich harte Saison, mit Fahrern und Teams auf einem wirklich hohen Level", freute sich der Franzose im Anschluss über eine Saison, die für ihn nicht nur fahrerisch, sondern auch persönlich sehr wichtig war.

Besonders dankte er dabei seinem Team, das ihn in einer schwierigen Situation aufgenommen hatte und ihm die Möglichkeiten bot, den Titel zu gewinnen. "Das Team hat wirklich hart gearbeitet. Sie haben einige Fehler gemacht, genau wie ich auch, aber das ist in einer Saison normal", erklärte Grosjean, der seinen dritten Saisonsieg im Sprintrennen von Silverstone als einen der wichtigsten 2011 einstufte und nochmals Dams dankte. "Es ist für einen Fahrer wichtig zu wissen, dass jeder hinter dir steht. Heute ist ein fantastischer Tag."

Schlechter Beginn - gutes Ende

Doch zu Beginn der Saison, bei den Testfahrten in Abu Dhabi sah es nicht nach einem erfolgreichen Jahr aus. "Bei den Tests war ich komplett verloren. Dann haben wir beschlossen zu vergessen was war und haben gleich im ersten Qualifying die Pole geholt", dachte der Franzose zurück. Dennoch sei sein Ziel von Anfang an der Titel gewesen. "Ich wusste aber, dass ich dafür wieder auf absolutem Top-Level pushen und die Dinge zum Arbeiten bringen musste."

Die Weg zeigt in die Formel 1

Da bisher jeder GP2-Meister in die Formel 1 aufgestiegen ist, stellt sich diese Frage nun auch bei Grosjean, der bereits 2009 an der Seite von Fernando Alonso bei Renault unter Vertrag stand. "Unglücklicherweise wollte ich unbedingt in die Formel 1, aber es war der falsche Zeitpunkt und der falsche Ort", sieht der Franzose sein unglückliches Experiment in der Königsklasse heute gelassener. "2009 war mein Kopf ab dem dritten Rennen dort und mein Körper hier [GP2]. In diesem Jahr wollte ich nicht den gleichen Fehler machen, sondern konzentriert bleiben."

Dadurch sei er wieder offener und entspannter, da nicht der absolute Druck auf ihm laste. Dennoch würde auch er sich gern in die Liste der Namen, wie Timo Glock, Lewis Hamilton oder Nico Rosberg einreihen, die alle nach dem Titel den Sprung nach oben schafften. "Es gibt unglücklicherweise keine Regeln dafür", musste er aber mit einem Schmunzeln erkennen.

Guter Vertrag für 2012

Zwar gibt er zu, dass es immer noch sein großes Ziel ist, wieder in der Formel 1 zu fahren, aber diesmal möchte sich Grosjean die Umstände selbst aussuchen. "Nun bin ich Weltmeister und kann schauen, ob die Stufen nach oben führen. Im Moment ist das Wichtigste für mich, einen guten Vertrag für 2012 zu bekommen und ich habe jetzt ein paar Monate, um darüber nachzudenken", so der Franzose. "Hoffentlich bekomme ich einen guten Platz, unter guten Bedingungen und eine wirkliche Chance in der Formel 1."

Der Moment in dem sein Traum Wahrheit wurde - Romain Grosjean beim Überfahren der Ziellinie, Foto: Sutton
Der Moment in dem sein Traum Wahrheit wurde - Romain Grosjean beim Überfahren der Ziellinie, Foto: Sutton

Momentan ist er aber noch in der GP2 aktiv und sein Engagement soll auch nach dem Titel nicht heruntergefahren werden. "Es wäre schön, die Saison mit einem Sieg abzuschließen und wir möchten noch so viele Punkte wie möglich sammeln, aber der Druck ist jetzt schon weniger", schloss Grosjean ab, der auch immer noch das Ziel hat, in Monza seinen ersten Doppelsieg in der GP2 zu feiern.