166 Tage nach dem letztjährigen Finale in London ist die Formel E zurück: An diesem Wochenende beginnt die zehnte Saison der Elektro-Weltmeisterschaft in Mexiko-City. Vor dem ersten von 16 Saisonrennen (Samstag ab 21:00 Uhr live bei DF1) hatten die elf Teams am Freitag die Gelegenheit, sich im 30-minütigen Training auf die Streckenverhältnisse einzuschießen.

Günther und Hughes sorgen für rote Flaggen

Auf der noch staubigen Rennstrecke sorgte Maximilian Günther (Maserati) für die erste rote Flagge der neuen Saison. Nach acht Minuten in der Session verlor der Allgäuer ausgangs der letzten Kurve die Kontrolle über seinen Maserati-Boliden und schlug links mit dem Heck in die Streckenbegrenzung ein.

Günther kam auf der Start/Ziel-Geraden zum Stehen und meldete eine gebrochene Radaufhängung am Teamfunk. Der viermalige Rennsieger konnte das Training, das nach einer neunminütigen Unterbrechung fortgesetzt und um zehn Minuten verlängert wurde, erst in der Schlussphase wieder aufnehmen.

Sieben Minuten vor dem Sessionende löste Jake Hughes (McLaren) die zweite Unterbrechung mit roten Flaggen aus. Der Brite schlug am Ende der Start/Ziel-Geraden frontal in die Banden ein und musste abgeschleppt werden. "Ich dachte, dass alles unter Kontrolle sei", meldete Hughes via Funk, während die Rennleitung entschied, das Training nicht erneut aufzunehmen.

"Die Strecke bietet ganz wenig Grip, wir müssen die Evolution der Strecke in den Griff bekommen", meinte Porsche-Werksfahrer Antonio Felix da Costa kurz vor dem Beginn des Trainings. Der amtierende Weltmeister Jake Dennis von Andretti-Porsche mit Guggenheim als neuem Hauptsponsor pflichtete bei: "Die Strecke ist sehr staubig, viel stärker als letztes Jahr. Aber die Situation sollte sich zügig verbessern."

Jake Hughes: Erst Bestzeit, dann Feierabend

Hughes hatte kurz vor seinem Einschlag die Bestzeit erzielt. In 1:14.364 Minuten umrundete er den 2,628 Kilometer langen Kurs, der im Gegensatz zur Formel 1 die berühmte Peraltada-Rechtskurve auf dem Weg zur Start/Ziel-Geraden nutzt. Pascal Wehrlein im Porsche mit einer Spezial-Lackierung belegte den zweiten Platz in der Zeitenliste. Der frühere DTM-Champion und Formel-1-Fahrer benötigte 1:14.745 Minuten für seine persönliche Bestzeit und hatte knapp vier Zehntelsekunden Rückstand.

Die Rundenzeiten aus dem 1. Training des Wochenendes können getrost vernachlässigt werden: Im vergangenen Jahr waren die Fahrer zum gleichen Zeitpunkt 1,1 Sekunden schneller unterwegs. Im weiteren Verlauf dürften die Zeiten ordentlich in den Keller sinken. Nico Müller (Abt-Cupra) fuhr auf den dritten Platz, gefolgt von Ex-Teamkollege und Envision-Rückkehrer Robin Frijns sowie Weltmeister Jake Dennis (Andretti-Porsche).

Antonio Felix da Costa (Porsche), Mitch Evans (Jaguar) und Sacha Fenestraz (Nissan) komplettierten die Top-8. Nissan-Neuzugang Oliver Rowland und Andretti-Neuverplichtung Norman Nato folgten auf den Positionen neun und zehn. Lucas di Grassi belegte beim ersten offiziellen Auftritt nach seinem Comeback bei Abt-Cupra P14, Formel-E-Rückkehrer Nyck de Vries (Mahindra) landete an 20. Stelle. Das Maserati-Duo Günther und Rookie-Teamkollege Jehan Daruvala schlossen das Training am Ende des Feldes ab.

Teams testen Schnelllade-Boxenstopps - kein Einsatz im Rennen

Während die 1. Trainings wurden alle Teams angehalten, mindestens zweimal den neuen Schnelllade-Stopp durchzuführen, der zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison sein Renndebüt geben soll. Nach aktuellem Stand wird der erste Einsatz des 'Attack Charge', bei dem die Autos während des Rennens kurzzeitig nachgeladen werden, Mitte April zum Double-Header im italienischen Misano erwartet. Im Mexiko-Training standen mehrere Fahrer unter Beobachtung der Rennleitung wegen irregulärer Abläufe beim Boxenstopp.

Formel E in Mexiko: Der weitere Zeitplan

Weiter geht es beim Saisonauftakt der Formel E in Mexiko-City mit dem 2. Freien Training am Samstag um 14:30 Uhr deutscher Zeit. Um 16:40 Uhr kämpfen die Fahrer im Qualifying um die erste Pole Position des Jahres, bevor rund drei Stunden später um 21:00 Uhr das Rennen beginnt. In Deutschland zeigt der neue TV-Sender DF1 das Qualifying sowie Rennen live im frei empfangbaren Fernsehen sowie auf seiner Webseite. In Österreich überträgt ServusTV als neuer Rechtehalter den Saisonauftakt am Samstagabend um 22:40 nur als Re-Live sowie live auf ServusTV On (Livestream).

Formel E Mexiko 2024: Ergebnis 1. Training

Pos.FahrerTeamRückstand
1Jake HughesMcLaren-Nissan1:14.364
2Pascal WehrleinPorsche+0.381
3Nico MüllerAbt-Mahindra+0.391
4Robin FrijnsEnvision-Jaguar+0.420
5Jake DennisAndretti-Porsche+0.477
6Antonio Felix da CostaPorsche+0.523
7Mitch EvansJaguar+0.621
8Sacha FenestrazNissan+0.692
9Oliver RowlandNissan+0.721
10Norman NatoAndretti-Porsche+0.817
11Sebastien BuemiEnvision-Jaguar+0.818
12Jean-Eric VergneDS Penske+0.842
13Nick CassidyJaguar+0.917
14Lucas Di GrassiAbt-Mahindra+0.953
15Stoffel VandoorneDS Penske+0.962
16Sam BirdMcLaren-Nissan+1.308
17Dan TicktumERT+1.393
18Edoardo MortaraMahindra+1.418
19Sergio Sette CamaraERT+1.447
20Nyck de VriesMahindra+1.511
21Maximilian GüntherMaserati-DS+1.674
22Jehan DaruvalaMaserati-DS+2.199