Dass das englische Wetter immer wieder für Überraschungen gut ist, hat sich beim Vorsaison-Test der Formel E wieder einmal gezeigt. Am Vormittag sicherte sich Nicolas Prost mit einer Zeit von 1:30.513 Minuten die Bestzeit des letzten Testtages vor dem Saisonbeginn. Am Nachmittag konnte aufgrund von starken Regenfällen keiner seiner Konkurrenten diese Zeit unterbieten.

Für Prost und das Renault e.dams-Team ist diese Zeit natürlich eine zusätzliche Motivation, aber Prost bleibt im Hinblick auf die Saison ruhig. "Letzte Woche waren wir ein bisschen verloren, aber die letzten zwei Tage waren von meiner Seite aus sehr positiv", so der Franzose. "Wir hatten eine wirklich gute Pace. Ich bin ziemlich zufrieden, aber nicht übermäßig zuversichtlich, weil Abt ebenfalls stark aussah, genau wie Sam Bird. Die Zuverlässigkeit hat bei uns auch gestimmt."

Schweigeminute

Zu Beginn des Tests wurde eine Schweigeminute für den verstorbenen IndyCar-Fahrer Justin Wilson eingelegt, bei der sich Fahrer und Teams in der Boxengasse zusammenfanden. Am Ende des Tages war es Sebastien Buemi, der sich die zweitschnellste Zeit des Tages und dem Renault e.dams-Team damit eine doppelte Bestzeit sicherte. "Wir hätten manche Sachen besser machen können, aber das Wichtigste ist, dass wir für Peking bereit sind", so Buemi. "Das Auto scheint gut zu sein, wir haben die Zuverlässigkeit verbessert und sind unter allen möglichen Bedingungen gefahren."

Hinter den beiden e.dams-Fahrern fuhr Jerome D'Ambrosio für das Dragon Racing-Team die drittschnellste Zeit. "Wir hatten einen guten Tag. Die Rundenzeiten sind in diesem Stadium noch nicht repräsentativ, denke ich. Ohne, dass alles perfekt zusammenpasst, waren wir schon relativ nah an der Spitze", sagt der Belgier optimistisch. "Das ist positiv, aber mit dem Wetter waren es zwei schwierige Tage. Wir haben es nicht geschafft, unser komplettes Programm durchzugehen."

Hinter Teamkollege Prost war Buemi Zweitschnellster, Foto: Sutton
Hinter Teamkollege Prost war Buemi Zweitschnellster, Foto: Sutton

Das hintere Feld

Beim Andretti-Team führte ein nächtlicher Wechsel zur Technologie aus der ersten Saison dazu, dass Simona de Silvestro und Formel E-Neuling Robin Frijns wenigstens ein paar Runden fahren konnten. Rookie Frijns fuhr sogar die zweitschnellste Runde der Nachmittags-Session ein und fuhr mit 21 Runden sogar 10 Runden mehr als seine erfahrene Teamkollegin De Silvestro.

Das Auto des Trulli-Teams schaffte es, eine erste Runde auf der Strecke zu drehen, jedoch gelang es Fahrer Vitantonio Liuzzi nicht, eine repräsentative Zeit einzufahren. Außerdem konnte der ehemalige GP2-Rennsieger Stefano Coletti gleich 20 Runden für das Aguri-Team zurücklegen und somit erste Erfahrungen in einem Formel E-Auto sammeln.