Nach acht aufregenden Runden war es Jim Pla, der in Spa-Francorchamps den Sieg im 14. Lauf der Formula BMW Europe 2009 feiern konnte. Für den 16-Jährigen war es bereits der vierte Sieg hintereinander. Wie am Samstag musste sich Felipe Nasr nur knapp geschlagen geben und überquerte als Zweiter die Ziellinie. Daniel Juncadella stand als Dritter ebenfalls auf dem Podium. Robin Frijns arbeitete sich vom 14. auf den fünften Platz vor und war damit der bestplatzierte Rookie.

Nasr gelang von der Poleposition kein optimaler Start, und das Feld ging dicht gedrängt in die La Source. Als die Piloten nach der ersten Kurve erstmals auf die legendäre Eau Rouge zusteuerten, lag Michael Christensen vor Nasr und Pla in Führung. Am Ende der ersten Runde übernahm jedoch Nasr die Spitze und lag 0,2 Sekunden vor Pla in Front. Doru Sechelariu rückte auf Position drei vor, Christensen war Vierter. Zu diesem Zeitpunkt rangierte Olivier Lombard als bester Rookie auf Platz sechs. Frijns hatte zwei Positionen eingebüßt und fuhr auf Rang 16. Javier Tarancon leistete sich einen Dreher und fiel ans Ende des Feldes zurück.

In Runde zwei übernahm Pla die Führung von Nasr, Christensen zog an Sechelariu vorbei. Die Top-3 kamen in dieser Reihenfolge ins Ziel, Christensen fährt allerdings weiterhin vorbehaltlich einer Berufungsentscheidung und wurde deshalb nicht gewertet.

Jim Pla: "Das ist ein sehr gutes Wochenende mit zwei Siegen gewesen, dasselbe war mir auch in Valencia gelungen. Nun hoffe ich, dass es in Monza ähnlich erfolgreich für mich läuft. Mein Start war gut, der von Felipe Nasr weniger. Ich sah, wie er Michael Christensen überholen wollte und arbeitete mich heran, um ebenfalls angreifen zu können. Ich denke, dass wir fair miteinander umgegangen sind. Ich konnte Nasr zwar nicht an derselben Stelle überholen, wie es mir gestern mit Christensen gelungen war, wenig später kam ich aber doch vorbei. Anfangs war es schwierig, da Nasr direkt hinter mir war. Als Christensen aber zu ihm aufgeschlossen hatte, hat mir das in die Karten gespielt. Das Team hat klasse für mich gearbeitet."

Felipe Nasr: "Das war zwar nicht das perfekte Ergebnis für mich, aber für meine Meisterschaftschancen war es gut, da ich wieder vor Michael Christensen ins Ziel kommen konnte. Wieder war es nicht gerade mein bester Start, manchmal macht man aber einfach einen Fehler. Dennoch glaube ich, dass mein Rennen besser war als der Lauf gestern. Ich konnte Jim Pla nicht überholen, da er sehr schnell unterwegs war, konnte mich aber gegen Christensen verteidigen. Pla ging nach der Eau Rouge mit einem starken Manöver an mir vorbei. Als Christensen mich angriff, bin ich einfach auf meiner Linie geblieben."

Timmy Hansen drehte sich nach einer Berührung mit William Buller von der Strecke, Jazeman Jaafar verlor ebenfalls drei Plätze. In der vierten Runde stand Buller wieder im Mittelpunkt, als er eingangs La Source von Jack Te Braak getroffen wurde. Er konnte jedoch weiterfahren, während der Niederländer ausschied.

In der fünfte Runde ereignete sich der größte Unfall des Rennens: Sechelariu und Côme Ledogar kollidierten im Duell um Rang vier auf der Gerade in Richtung Les Combes. Beide Autos schlugen heftig in die Mauer ein. Juncadella profitierte und machte zwei Plätze gut. Am Ende der sechsten Runde betrug der Vorsprung von Pla 1,6 Sekunden, Christensen lag allerdings lediglich 0,2 Sekunden hinter Nasr. Der Däne sah die Chance zum Angriff auf den Gesamtführenden, der sich aber verteidigte.

Kurz sah es so aus, als würden sich die Autos berühren. Letztlich blieb es jedoch bei der alten Reihenfolge. Pla konnte seine Führung gegen Rennende ausbauen, während die Zweikämpfe weiter hinten weitergingen. Schließlich sah er 2,4 Sekunden vor Nasr die Zielflagge. Eine erfolgreiche Aufholjagd gelang Ollie Millroy, der in Spa sein Comeback in der Serie feierte. Er verbesserte sich vom 15. auf den sechsten Rang.