Schon nach wenigen Sekunden war der Titelkampf zwischen Jens Klingmann und Daniel Camps-Hull entschieden. Von der zweiten Position aus ins Rennen gegangen, hatte der Spanier eigentlich eine gute Ausgangsposition. Doch noch im ersten Streckensektor musste der Tabellenzweite alle Chancen begraben. Im Zweikampf mit Marco Wittmann berührten sich die Räder der beiden Formel-Boliden und Campos-Hull wurde ausgehebelt. Damit war nicht nur das Rennen, sondern auch jede Titelchance Geschichte.

Von alledem unbeeindruckt setzte sich Eng zunächst an die Spitze des Feldes, doch ihm saßen Adrian Tambay und Josef Kral im Nacken. In Runde drei zogen beide vorbei. Gaststarter Kral konnte sogar die Führung übernehmen, als Tambay nur wenige Kurven später kurz von der Strecke abkam und sich auf Rang zwei einsortierte. So leicht gab sich der Franzose jedoch nicht geschlagen. Keine Runde später übernahm Tambay bereits wieder die führende Position.

Für Tambay ging es um mehr als nur den Sieg. Der Kaufmann-Pilot hatte noch rechnerische Chancen auf den Rookie-Titel. Aber dafür brauchte er viel Glück - und das bekam er. Wittmann wurde erneut in eine Rangelei involviert, die er diesmal nicht schadlos überstand. Auf dem Weg zur Mercedes-Tribüne riss die linke Hinterradaufhängug des bisher besten Neueinsteigers ab. Für Wittmann war das Rennen gelaufen. Über den Rookie-Titel durfte sich stattdessen sein Teamkollege Adrien Tambay freuen.

Auch der Rennsieg ging an Tambay. Damit darf sich der Sohn des ehemaligen Formel 1-Fahrers Patrick Tambay in die Geschichtsbücher der Formel BMW Deutschland eintragen. Es war das letzte Rennen der so erfolgreichen Nachwuchsformel, die im nächsten Jahr als Europa-Serie noch internationaler wird.

Was dann folgte, war Chaos pur. Niall Quinn und Philipp Eng berührten sich im Eingang zum Motodrom. Quinn hob ab und landete kopfüber im Kiesbett, um sich ein weiteres Mal zu überschlagen. Das Rennen wurde nach diesen Unfall abgebrochen, Quinn konnte sein Auto zum Glück aus eigener Kraft verlassen. Wenig später standen Adrien Tambay und Josef Kral auf dem Podium - daran bestand kein Zweifel. Auch Philipp Eng durfte sich freuen. Er hielt den Pokal für den dritten Platz in den Händen, den er allerdings schon Sekunden nach der Siegerehrung wieder abgeben musste. Zur Wertung wurde nämlich der Stand nach der neunten Runde herangezogen und dort lag Eng nur auf der sechsten Position.

Der dritte Platz ging stattdessen an Jens Klingmann. Der neue Champion fuhr ein überlegtes Rennen und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er zurecht der letzte Meister in der Formel BMW Deutschland geworden ist.