Aller guten Dinge sind drei: Mit Tim Tramnitz wird 2024 neben Oliver Goethe und Sophia Flörsch ein dritter deutscher Nachwuchsfahrer in der Formel 3 an den Start gehen. Der 19-Jährige wird die Saison mit dem niederländischen Team MP Motorsport in Angriff nehmen, wie am Mittwoch bekanntgegeben wurde.

MP Motorsport zählt seit Jahren zu einer der festen Größen in den Juniorenserien und ist unter anderem auch in der Formel 2 aktiv. Die Formel-3-Saison 2023 beendete das Team mit drei Siegen auf der dritten Meisterschaftsposition der Teamwertung, die allesamt von Williams-Junior Franco Colapinto eingefahren wurden. Als bester MP-Pilot bekleidete der Argentinier Rang vier in der Gesamtabrechnung.

Tim Tramnitz feierte in der Formula Regional drei Siege und Gesamtrang drei
Im vergangenen Jahr ging Tramnitz für R-ace GP in der Formula Regional European Championship an den Start, Foto: ADAC Motorsport

Der Aufstieg in die Rahmenserie der Formel 1 erfolgt nach einem gelungenen Jahr in der Formula Regional European Championship by Alpine, die Tramnitz auf dem dritten Rang abschloss. Meister wurde Mercedes-Supertalent Andrea Kimi Antonelli, der 2024 direkt in die Formel 2 aufsteigen wird. 2023 gelangen Tramnitz in 20 Rennen drei Siege, drei Pole Positions und zehn Podestplätze.

Red-Bull-Verpflichtung sicherte F3-Aufstieg

Die Belohnung folgte schon Mitte Oktober vor dem vorletzten Saisonrennen der FRECA in Zandvoort: Tim Tramnitz wurde ins Nachwuchsprogramm des Formel-1-Teams von Red Bull aufgenommen. Für den Hamburger war dies schon damals ein entscheidender Schritt in Richtung Formel-3-Einstieg.

FRECA-Fahrer Tim Tramnitz posiert bei der Aufnahme ins Red-Bull-Nachwuchsprogramm mit seinem neuen Helm
Im Oktober wurde Tramnitz ins Nachwuchsprogramm von Red Bull aufgenommen, Foto: Dutch Photo Agency

"Vor Kurzen wussten wir gar nicht, ob wir den nächsten Schritt in Richtung Formel 3 überhaupt gehen können. Nun freue ich mich total auf die neue Herausforderung und will unbedingt mit einer guten Performance überzeugen", sagte Tramnitz bei der Red-Bull-Bekanntgabe. Auch sein zukünftiger Formel-3-Konkurrent Oliver Goethe wurde einen Monat später in das Nachwuchsprogramm der Österreicher aufgenommen, dem einst schon Sebastian Vettel angehört hatte.

Tim Tramnitz: So verlief seine Karriere

Tim Tramnitz war 2020 vom Kartsport in die ADAC Formel 4 aufgestiegen und belegte dort in seiner Debütsaison den vierten Platz in der Meisterschaft. 2021 fuhr er erneut in der ADAC Formel 4 und ging zugleich in der italienischen Formel-4-Meisterschaft an den Start. In beiden Meisterschaften gelang ihm in diesem Jahr der zweite Meisterschaftsrang.

2022 ging Tramnitz den nächsten Schritt auf der Karriereleiter und stieg in die Formula Regional European Championship auf. Mit 35 Punkten erreichte er Platz 15 in seiner Premierensaison mit P4 in Ungarn als Saisonhighlight. 2023 musste eine Leistungssteigerung her - und Tramnitz lieferte, musste sich aber dennoch Rookie-Teamkollege Martinius Stenshorne geschlagen geben, der Vizemeister wurde.

In Berlin durfte Tramnitz bereits Formel-E-Luft schnuppern, Foto: LAT Images
In Berlin durfte Tramnitz bereits Formel-E-Luft schnuppern, Foto: LAT Images

Im April 2023 konnte der zukünftige Formel-3-Pilot zudem erste Erfahrungen im Gen-3 Formel-E-Boliden sammeln: Bei den offiziellen Rookie-Tests in Berlin griff er für Abt-Cupra ans Lenkrad.

Nun folgt der Schritt in die Formel 3. Bei seinem Team MP Motorsport, für die er bereits Testfahrten absolvierte, ist er der erste bestätigte Pilot für die neue Saison. Das erste Rennen findet am 1. März in Bahrain statt.