Die Entscheidung im Formel-2-Titelkampf 2023 wurde vertagt. Frederik Vesti konnte im Sprint in Abu Dhabi dem Druck standhalten und brachte mit seinem 6. Saison-Sieg elf Zähler sicher über die Ziellinie. Zum Nachteil des Prema-Piloten konnte aber auch Theo Pourchaire nach einem verpatzten Qualifying Schadensbegrenzung betreiben: Der ART-Pilot erzielte den siebten Platz und ergatterte dabei zwei Punkte.

Die Ausgangslage im Titelkampf

Theo Pourchaire reiste mit einer Ausbeute von 191 Punkten als klarer Titel-Favorit nach Abu Dhabi. Der zweitplatzierte Frederik Vesti steckte hingegen in einer deutlich schwierigeren Ausgangslage: Er konnte in keinem der letzten drei Hauptrennen punkten und lag 25 Zähler hinter dem Gesamtführenden.

Damit war der Titel für Pourchaire schon im Sprint zum Greifen nah. Zwei Punkte hätte der ART-Pilot einfahren müssen, ohne dass Vesti seine eigene Punktzahl erhöht, um am Ende des Sprints Champion zu sein.

Doch das Qualifying am Freitag stellte den Kampf um den Formel-2-Titel noch einmal auf den Kopf. Pourchaire gelang es nicht, sich für einen Top-10-Startplatz zu qualifizieren. Der ART-Pilot ging von Position 14 in den Sprint. Vesti hatte deutlich mehr Glück: Durch die Reverse-Grid-Regelung startete er aus der ersten Startreihe.

So lief der Sprint-Start für die Titel-Anwärter

Schon vor dem Start begann die Titel-Chance für Theo Pourchaire immer mehr zu schrumpfen. Der ART-Pilot hatte eine Untersuchung am Hals, die erst nach dem Rennen untersucht wurde. Die Stewards ermittelten gegen einen Verstoß beim Trainingsstart.

Als die Lichter der Ampeln erloschen, konnte Alfa Romeos Ersatzpilot aber wieder Schadensbegrenzung betreiben: Nach einem Raketenstart schoss er auf Rang neun vor. Indessen kämpfte Frederik Vesti mit Sprint-Pole-Setter Enzo Fittipaldi um die Führung. Der Mercedes-Junior ging in Kurve fünf aber in die Knie und wurde von Isack Hadjar, Richard Verschoor überholt.

So lief die Aufholjagd der Titel-Anwärter

Sowohl Theo Pourchaire als auch Frederik Vesti begaben sich nach der Safety-Car-Unterbrechung - welche durch einen Dreher von Juan Manuel Correa ausgelöst wurde - auf eine Aufholjagd. Pourchaire konnte nach wenigen Runden schon zwei Plätze gutmachen, steckte im Anschluss aber hinter Jack Doohan in einem DRS-Zug fest.

Währenddessen konnte sich der Prema-Pilot wieder den zweiten Rang zurückholen. Sofort machte Vesti Druck auf Enzo Fittipaldi. Dem konnte der Brasilianer in Runde 20 nicht mehr standhalten: Fittipaldi verbremste sich in Kurve fünf massiv und musste den Mercedes-Junior ziehen lassen.

Vestis sechstem Saison-Sieg stand nichts mehr im Wege: Der Prema-Pilot konnte gleich einen Vorsprung von 1,4 Sekunden einfahren, damit war Fittipaldi außerhalb des DRS-Bereichs. Den Triumph brachte der Mercedes-Junior sicher nach Hause. So wird der Titelkampf zwischen Pourchaire und Vesti in das letzte Rennen des Jahres gehen. Das Hauptrennen wird am Sonntag um 10:15 Uhr deutsche Zeit über die Bühne gehen.