Über den Köpfen der Ferrari-Verantwortlichen schwebten nach dem Qualifying sichtbare Fragezeichen. "Klar hatten wir mehr erwartet", gestand Teamchef Stefano Domenicali. Die Plätze 8 und 12 für Felipe Massa und Fernando Alonso sind für Ferrari-Verhältnisse zu wenig. "Aber wir wissen noch nicht warum."

Alonso war genauso ratlos und frustriert. "Das ist nicht das Ergebnis, was wir uns erwünscht hatten", bestätigte er. "Wir müssen uns verbessern, denn wir stehen nicht auf Platz 12, weil etwas Seltsames passiert ist." Ferrari sei einfach zu langsam gewesen. "Ich habe alles gegeben, aber meine drei Runden [im Q2] waren alle ungefähr gleich und die Pace war einfach nicht da."

Nur fünfte Kraft

Deshalb sieht Alonso Ferrari in der Türkei als fünfte Kraft - hinter Red Bull, McLaren, Renault und Mercedes. "Wir verlieren an Boden, weil wir das Auto seit einigen Rennen nicht weiterentwickeln." Die großen Schritte sollen bei seinem Heimrennen in Valencia folgen. "Ab Kanada und Valencia kämpfen wir hoffentlich wieder um Poles und Podestplätze. Die WM bleibt weiter unser Ziel."

Am Sonntag müsse er ein Verteidigungsrennen fahren, um möglichst viele Punkte mitzunehmen und den Schaden zu begrenzen. "Wir müssen beide Autos in die Punkte bringen, den Rest können wir nicht kontrollieren", sagt Alonso, dem bewusst ist, dass die Erwartungshaltung an Ferrari höher liegt. "Man erwartet immer, dass Ferrari auf Pole steht und das Rennen gewinnt. Aber das können wir momentan nicht. Wir sind nicht schnell genug."