Im Fahrerlager verwunderte es niemanden zu hören, dass der Virgin-Tank womöglich zu klein geraten ist. Doch kann es sein, dass dieser Patzer nicht nur einem neuen Team passiert ist, sondern auch einem Spitzenteam wie Red Bull? Ron Dennis war einer der Ersten, der das Gerücht aufbrachte, Sebastian Vettel wäre kurz nach dem Zieleinlauf in Bahrain das Benzin ausgegangen. Red Bull-Teamchef Christian Horner reagierte bei der offiziellen FIA-Pressekonferenz am Freitag gereizt auf dieses Thema.

"Das Problem mit dem Alter ist, dass einem das Gehör langsam im Stich lässt und vermutlich hat Ron deshalb nicht die Fehlzündung gehört", stichelte Horner. "Fakt ist, dass unser anderes Auto das Rennen ohne Probleme beendet hat. Das Problem mit Sebastian hatte nichts zutun mit der Größe des Tanks. Wie gesagt, es war ein Problem mit der Zündkerze und mehr nicht", betonte Horner. Nachdem 2010 Nachtanken verboten ist, müssen die Teams bei der Spritmenge die richtige Balance finden.

Die richtige Balance

"Je mehr Sprit man an Bord hat, desto langsamer ist man", brachte Stefano Domenicali die Problematik auf den Punkt. Laut dem Ferrari-Teamchef sei es dieses Jahr eine neue Herausforderung, die richtige Balance zu finden. "Man weiß nie wie lange das Rennen dauert. Womöglich gibt es eine lange Safetycar-Phase, deshalb muss man sichergehen, dass man den Sprit verbrennt so lange es geht. Oder das Gegenteil tritt ein und man muss sicherstellen, dass man so schnell fährt wie es der Benzin eben zulässt", erklärte Domenicali.

Jedes Team versucht unabhängig von der Größe des Tanks die Grenzen auszutesten. "Man geht ans Limit und darum geht es in der Formel 1. Wir können es uns nicht leisten über das gesamte Rennen fünf oder zehn Kilogramm Sprit mehr als nötig an Bord zu haben. Man muss bis zu einem gewissen Punkt ein Risiko eingehen", erklärte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh.