USF1 ist für Chad Hurley nur eines von vielen Investments., Foto: Sutton
USF1 ist für Chad Hurley nur eines von vielen Investments., Foto: Sutton

Eigentlich ist am Aschermittwoch ja alles vorbei, doch in der Formel 1 geht die Narrenzeit scheinbar weiter. Seit Wochen wird über die Teilnahme oder besser gesagt die Nichtteilnahme der beiden neuen Teams USF1 und Campos spekuliert. Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Einige Schlüsselfiguren sollen bei USF1 die Nerven verloren und ihre Koffer gepackt haben.

Dazu soll auch Investor Chad Hurley zählen, der postwendend mit einem Engagement bei Campos in Verbindung gebracht wurde. Dort wird seit Wochen auf einen rettenden Deal gewartet, die letzte Ankündigung verstrich am Dienstag fruchtlos. Aber ist Hurley überhaupt daran interessiert, bei einem anderen Formel-1-Team einzusteigen? Noch dazu bei einem, dessen Zukunft ähnlich ungewiss ist wie jene bei USF1?

Möglich ist alles, vielleicht sieht er in der heutigen Formel 1 wirklich ein Geschäftsmodell oder eine Verdienstmöglichkeit, allerdings war Hurleys Rolle bei USF1 von Anfang an undurchsichtig. Auch ist nicht bekannt, in welchem Umfang er sich als Investor beteiligte. Das Team gibt nur an, dass Hurley eine aktive Rolle bei der Suche nach Sponsoren und bei diversen Medieninitiativen übernehmen sollte und er USF1 mit Unternehmensstrategien und visionären Expertisen hilft.

Ken Anderson und Chad Hurley wollen den amerikanischen F1-Traum verwirklichen., Foto: Sutton
Ken Anderson und Chad Hurley wollen den amerikanischen F1-Traum verwirklichen., Foto: Sutton

Ein Formel-1-Fan ist Hurley nicht. Stattdessen betont er, dass er alle Sportarten liebe. USF1 sei wegen des Design- und Technikaspekts dennoch mehr als nur eine gewöhnliche Geschäftsmöglichkeit für ihn. Wirklich überzeugend klingt das aber nicht - einen Wechsel zu einem anderen Team lässt es unwahrscheinlicher aussehen. "Für mich war die Mischung aus Technik, Design und Sport eine perfekte Übereinstimmung mit meinen persönlichen Interessen." Das weckte sein Interesse. "Aus meiner Unternehmersicht dachte ich, dass es eine tolle Geschäftsmöglichkeit und ein gutes Investment sei."

Hurley investiert gerne in Start-ups und genau das ist USF1 aus seiner Sicht. "Aus Geschäftssicht hat mich bei USF1 genau das angezogen, es ist ein Start-up, ähnlich wie in Silicon Valley - ein kleines Team talentierter, kluger Individuen versucht etwas zu erreichen, was andere als unmöglich ansehen."

Das machte für Hurley den Reiz aus, dafür engagierte er sich und darin investierte er - wie viel ist nicht bekannt. Spätestens seit dem Billigsponsoring von Virgin-Boss Richard Branson bei Brawn GP wissen wir aber, dass es nicht unbedingt viel Geld gewesen sein muss. Vielleicht war es auch nur der YouTube-Channel für USF1. Manchmal reicht schon ein berühmter Name, der mit einem Team in Verbindung gebracht wird, um andere anzuziehen, die dann die Kosten bezahlen sollen. Dieses Konzept verfolgt derzeit noch ein anderes Team: Virgin Racing.