Eigentlich haben Virgin Racing und USF1 nicht viel gemeinsam. Die einen haben immerhin ein komplettes F1-Team samt Auto, die anderen nicht. Trotzdem könnten beide in der kommenden Saison massiv von ihrer angeblichen Hi-Tech-Ausrüstung profitieren.
Virgin Racing fiel bislang bei den Testfahrten in Jerez nur durch lange Phasen der Abwesenheit auf der Strecke auf. Jeden Tag warteten die Beobachter gespannt darauf, wann denn der VR-01 auf die Bahn gehen und für wie lange er tatsächlich draußen bleiben würde - bevor er wieder für eine stattliche Zeit in der Box verschwinden würde.
Dabei ist es doch ganz einfach: Virgin verzichtet nicht nur auf einen Windkanal, sondern auch auf Testfahrten und später auch auf die eigentlichen Rennen! Das lässt sich schließlich alles super per Simulator und CFD erledigen - nach dem Rennwochenende werden dann die Supercomputer mit Daten gespeist, eine Nacht angelassen und am nächsten Tag die Simulation angesehen und voller Stolz behauptet: "Wir hätten das Rennen gewonnen!"
In der virtuellen Welt liegt vielleicht auch eine Chance für USF1, das noch immer beteuert, an der Saison 2010 teilzunehmen. In einem der letzten Lebenszeichen des Teams vor der großen Funkstille teilte Peter Windsor in einem Blogeintrag mit: "Unsere Kreativabteilung (TV, Animation, Layout) besteht aus Redakteuren und Designern von SpeedTV, Weta Digital [Peter Jacksons Special Effects Firma für Herr der Ringe] und anderen Hollywood Studios."
Damit ist klar: USF1 braucht gar keine Fabrik, ja gar kein Auto, um in Bahrain dabei zu sein. Es reichen blaue und grüne Stellwände! In der mit Bluescreens versehenen Box können die Weta-Spezialisten dann nachträglich per Motion Capturing animierte Rennfahrer, Formel-1-Autos und sogar Orks, Ents und Olifanten einbauen.
Also aufgepasst Ferrari, McLaren, Mercedes, Red Bull & Co: Wenn ihr in der ersten Kurve kein Auto vor Euch seht, heißt das noch lange nicht, dass es nicht später noch digital hinzugefügt werden kann!
diese Formel 1 Redaktion