Die Japaner sind weg, aber das müssen sie nicht bleiben. So geht zumindest Ross Brawn davon aus, dass die aus der Formel 1 ausgestiegenen japanischen Unternehmen wie Toyota, Honda oder Bridgestone durchaus wieder in die Königsklasse zurückkehren könnten - auch wenn es etwas dauern könnte. Irgendwann in der Zukunft würden sie wieder über die Formel 1 nachdenken, da war er sich sicher. "Sie haben offensichtlich entschieden, dass dies der Weg ist, wie sie auf ihre Probleme reagieren müssen, aber sie haben eine lange Geschichte in der Formel 1, vor allem Honda und Bridgestone, also hoffen wir", meinte Brawn gegenüber Reuters.

Es werde ein paar Jahre dauern, doch der Teamchef erinnerte daran, dass Honda bereits mehrere Male in der Formel 1 gewesen ist. "Hersteller sehen sich den Wert der Formel 1 für sie an, da gibt es leider keine Gefühle. Wenn es sich auszahlt, kommen sie und wenn es nicht so ist, dann machen sie es nicht", sagte er. Besonders leid tat die aktuelle Situation seinen Freunden bei Toyota, immerhin dürften dort viele Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren.

Gezeiten

Für Brawn folgt das Engagement von Herstellern in der Formel 1 gewissen Gezeiten, manchmal gebe es eben Ebbe und manchmal Flut. "Es ist ein großer Sport und sie [die Hersteller] werden wieder kommen. Aber zum Glück gibt es viel Interesse der Privatiers und sie werden die Formel 1 für einige Jahre erhalten. Ich bin seit über 30 Jahren in der Formel 1 und ich habe sie von nur Privatiers zu einer großen Anzahl von Hersteller und zurück zu Privatiers wechseln sehen und abhängig vom Gesamtklima passiert das in Zyklen", erklärte Brawn.

Einen gewissen Kern habe es aber immer gegeben, fügte er an. So sei Ferrari immer dabei gewesen, Mercedes habe eine lange Geschichte, auch wenn es manche Probleme gab. "Ich denke, es gibt Hersteller, die den Tag-für-Tag-Blick haben und diese verlassen uns jetzt leider, aber sie werden durch viele Privatteams ersetzt."