Schon Nick Heidfeld hatte am Abu Dhabi Wochenende gemeint, dass der Doppel-Diffusor der Hauptgrund war, dass BMW Sauber zu Beginn der Saison so schlecht dastand. Zu lange habe das Team sich Zeit gelassen, um an seiner eigenen Version des Teils zu arbeiten, beklagte er. Zwar begann man bei Ferrari schon früher mit der Entwicklung, aber auch Stefano Domenicali sah den Diffusor als eine der Hauptursachen, warum Ferrari so viele Probleme hatte. Denn es gab einige Schwierigkeiten, ihn auf das Auto zu bringen und da der Rückstand zur Spitze zur Mitte der Saison so groß war, stellte das Team dann die Entwicklung gleich voll auf 2010 um. Und für kommende Saison gab sich der Ferrari-Teamchef durchaus zuversichtlich.

"Die Zuversicht kommt daher, dass wir keine Schlupflöcher mehr in den Regeln sehen, die man als legal ansehen könnte. Die Dinge sind jetzt legal und Ende. Keine Diskussionen und wir können wie immer nach vorne schauen", meinte Domenicali. Man habe es wie Ross Brawn bei Honda vor zwei Jahren gemacht und alle Ressourcen in das neue Projekt gesteckt. Dass man es anders als McLaren gemacht hatte, wo das Auto bis zum Saisonende weiterentwickelt wurde, um eine bessere Basis für 2010 zu haben, begründete der Teamchef damit, dass der Ferrari so aufgebaut war, dass der Doppel-Diffusor eigentlich gar nicht vorgesehen war. "Der war blockiert, deswegen haben wir gesagt, wir können hier nicht arbeiten, weil wir das nicht ins nächste Jahr mitnehmen."

Der Windkanal verheißt Gutes

Anhand der Zahlen, die nun aus dem Windkanal kommen, ist Domenicali aber zuversichtlich. Er will zwar noch nicht abheben, aber optimistisch will er sein. Die zurückliegende Saison bezeichnete er wenig verwunderlich als schwierig, auch wenn er den Kampfgeist seines Teams loben musste. "Wir müssen uns die Situation dieses Jahr ansehen und darauf blicken, was passiert ist. Ich denke, auf technischer Seite wurde die Weltmeisterschaft durch die Situation beim Doppel-Diffusor am Anfang mitgelenkt. Für uns hieß das, wir mussten an einem Auto arbeiten, das keine solche Struktur hatte und es war schwer, aufzuholen. Wir wussten das und das war aufgrund der Erkenntnisse nach dem ersten Entwicklungsschritt der Grund, warum wir die schwere Entscheidung trafen und Mitte Juli sagten, stoppen wir die Arbeit an diesem Auto und arbeiten wir für nächste Saison."

Die Entscheidung sei durchaus eine schmerzhafte gewesen, gab Domenicali zu, denn ihm und dem Team war klar, dass man dadurch in diesem Jahr noch eine schwere Zeit haben würde. Es galt, die Sache rational zu betrachten. "Es tut weh, dieses Jahr dafür zu bezahlen, aber hoffen wir, dass es nächstes Jahr Gutes bringt." So fiel man in der Konstrukteurs-Wertung noch hinter McLaren auf Platz vier zurück, wobei Domenicali anmerken musste, dass seit dem Unfall von Felipe Massa nur ein Auto Punkte brachte. "Ich denke, wenn man das Glas betrachtet, dann muss man es als halb voll und nicht als halb leer sehen. Wir müssen alle Dinge berücksichtigen, es gibt aber sicher viele wichtige Lektionen, die wir dieses Jahr für nächste Saison lernen konnten."