Die Titel sind eingefahren, die Stimmung müsste bei Brawn GP also bestens sein, laut einem Bericht im Telegraph ist sie das aber nicht. Stattdessen soll die Moral auf einem Tiefpunkt angelangt sein. Grund dafür ist das liebe Geld. So sollen die Vertragsverhandlungen mit Jenson Button zum Stillstand gekommen sein, denn nachdem er vor dieser Saison eine ordentliche Gehaltskürzung hinnahm, um bei Brawn GP zu bleiben, würde er nun doch gerne wie ein Weltmeister bezahlt werden, soll aber nur eine moderate Gehaltserhöhung angeboten bekommen haben. Derweil dürften andere Teams bereits ihre Jagd auf den vielleicht bald zu habenden Briten begonnen haben. Zumindest auf das Niveau der rund 15 Millionen Euro vor seinem freiwilligen Gehaltsverzicht möchte Button wieder zurückkommen.

Doch nicht nur beim neuen Weltmeister gibt es Probleme. Auch einige der leitenden Ingenieure sollen nicht besonders erfreut sein, weil es bei versprochenen Bonuszahlungen Probleme gibt. Aus diesem Grund sollen andere Teams auch auf dieser Seite bereits begonnen haben, nach den Mit-Architekten des Erfolgs zu angeln - darunter Red Bull, McLaren und Ferrari. Brawn-Geschäftsführer Nick Fry zeigte sich überrascht von derlei Mutmaßungen. "Niemand hat mir etwas davon [von den Problemen] gesagt. Ich bin extrem überrascht. Wir werden uns die Bedenken anhören, die die Leute haben, auch wenn mir keine bewusst sind. Soweit es uns betrifft, sind das interne Angelegenheiten, aber wenn es da mit jemandem ein Problem gibt, dann werden wir gerne darüber reden", meinte er.

Gehaltsverhandlungen werde man aber nicht in der Öffentlichkeit führen, musste Fry dazu noch anmerken. Er konnte nur versichern, dass alle vertraglich festgelegten Boni selbstverständlich bezahlt werden. Im Fall von Button sagte er: "Wir werden uns mit Jenson nach Abu Dhabi hinsetzen, um seinen Vertrag zu besprechen." Geld sollte wohl vorhanden sein. Zwar ist immer noch nicht klar, ob sich Mercedes nun ins Team eingekauft hat oder einkaufen wird, doch Fry hat in den vergangenen Monaten oft betont, dass ein potentes Sponsorenpaket für 2010 und darüber hinaus vorhanden ist, zudem soll auch noch Geld von Honda übrig sein. Den Mitarbeitern soll jedenfalls versprochen worden sein, dass sie für ihre Treue zum Team belohnt werden, sollte es neue finanzstarke Investoren geben. Bislang ist davon aber wohl nichts zu merken.