Der Fallout des Crashgate-Skandals und der Verurteilung des Renault Teams geht weiter. An sich hatte das Team Glück: Der WM-Ausschluss auf Bewährung hat keine unmittelbaren sportlichen Folgen für Renault. Die wirtschaftlichen Folgen sind jedoch enorm: Neben der spanischen Versicherungsgruppe Mutua Madrilena gab auch Hauptsponsor ING bekannt, dass man den Vertrag mit dem Team mit sofortiger Wirkung auflöst. Renault tritt somit in den letzten vier Rennen ohne Hauptsponsor an.
Als Grund gab man die Verurteilung durch den FIA-Weltrat in der Crashgate-Affäre von Singapur 2008 an. "ING ist zutiefst traurig über diese Entwicklung, besonders angesichts einer ansonsten erfolgreichen Sponsoringtätigkeit", heißt es in einem Schreiben. Renault soll laut Formula Money rund 65 Millionen US-Dollar von ING erhalten haben. Die Bank hatte bereits zu Saisonbeginn angekündigt, dass sie ihr Engagement bei Renault zum Jahresende beenden werde. Diesen Rückzug zog man nun vier Rennen vor.
Verkauf an David Richards?
Der Imageschaden und die Verbindung zu einem Team, das einen Fahrer absichtlich in die Mauer fahren ließ, um so dem anderen Fahrer einen unfairen Vorteil zu verschaffen, waren für eine Versicherung und eine Bank als Sponsor nicht tragbar. Unter diesen Voraussetzungen dürfte es für das Team schwer sein, neue Sponsoren zu finden, was erneut die Frage nach der Zukunft aufwirft.
Zwar beteuerte Renault in einem Schreiben an den FIA-Weltrat, dass man gerne in der Formel 1 verbleiben und seinen Beitrag zur Zukunft des Sports beitragen möchte, doch könnte dies ohne Sponsoren schnell anders aussehen. Prodrive- und Aston Martin-Boss David Richards wurde auf der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt bei Renault gesichtet - als Konzernchef Carlos Ghosn anwesend war.
Richards soll auch am Tag der Entlassung von Flavio Briatore in der Renault-Fabrik in Enstone gewesen sein. Damals wurde von den Gerüchteköchen noch vermutet, dass er neuer Teamchef werden könnte. Vielleicht könnte er mit Prodrive aber auch das Team übernehmen und unter einem neuen Namen neu anfangen. Bei der Sponsorensuche könnte das von Nutzen sein.
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