Es war die Sensation des F1-Jahres: Michael Schumacher wollte für den verletzten Felipe Massa einspringen und nach knapp drei Jahren sein F1-Comeback geben. Doch nach einer Reihe Tests, Trainingseinheiten und medizinischen Untersuchungen musste der siebenfache Weltmeister seine Rückkehr absagen.

"Ich habe gestern Abend Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo und Teamchef Stefano Domenicali darüber informieren müssen, dass ich nicht für Felipe einspringen kann", schreibt Schumacher auf seiner Website. "Ich habe absolut alles versucht, dieses Comeback auf Zeit möglich zu machen, aber zu meinem größten Bedauern klappt es nicht." Grund dafür ist seine Nackenverletzung nach einem Motorradsturz zu Jahresanfang. "Die Schmerzen im Nacken, die nach dem privaten F1-Tag in Mugello auftraten, haben wir leider nicht in den Griff bekommen - auch wenn wir alles versucht haben, was medizinisch und therapeutisch machbar ist."

Bei dem Motorrad-Unfall im Februar zog sich Schumacher Brüche im Bereich Kopf und Hals zu. "Die Folgen des Unfalls sind leider noch immer zu schwer. Daher kann mein Nacken den extremen Belastungen der Formel 1 nicht standhalten." Das habe sich im Verlauf der Untersuchungen und des Abschlusstests am Montagnachmittag herausgestellt. "Weil sich die Probleme im Nacken, die nach dem Tag in Mugello aufgetreten waren, nicht besserten, habe ich mich am Sonntag kurzfristig entschieden, diese eindringliche Untersuchung bereits gestern zu machen."

Schumachers Comeback scheiterte an einer Nackenverletzung., Foto: Sutton
Schumachers Comeback scheiterte an einer Nackenverletzung., Foto: Sutton

Schumacher wäre gerne für Massa eingesprungen, um seinem Team zu helfen. "Ich bin zutiefst enttäuscht. Mir tut es wahnsinnig leid für die Jungs bei Ferrari und alle die Fans, die mir die Daumen gedrückt haben. Ich kann nur nochmals sagen, dass ich alles versucht habe, was in meiner Macht stand. Ich wäre gerne für Felipe eingesprungen." Der für Dienstag und Mittwoch geplante Zweitagestest in Mugello mit einem alten F2007 wurde abgesagt. Der Deutsche und Ferrari hatten von Beginn an gesagt, dass er nur ins Cockpit zurückkehren würde, wenn es seine Gesundheit zulässt. Erst nach einem positiven Untersuchungsergebnis wollte Ferrari Schumacher offiziell bestätigen.

Jetzt drückt Schumacher seinem Team und dem neuen Ersatzmann Luca Badoer die Daumen. Der Italiener sitzt ab Valencia im zweiten Ferrari. In der letzten Woche bereitete er sich zusammen mit Schumacher beim Karttraining in Lonato vor.

Die Enttäuschung im Schumacher-Lager und bei Ferrari ist riesengroß. "Es ist wirklich sehr schade", sagte Schumacher-Sprecherin Sabine Kehm zu Motorsport-Magazin.com. "Es herrscht große Enttäuschung hier." Auch Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo trauerte dem verpassten Comeback des Ex-Champions nach. "Ich bin sehr unglücklich, dass ein Problem dafür sorgt, dass Michael kein Comeback geben kann", sagte di Montezemolo. "Ich habe in den letzten Tagen seinen großen Einsatz und seine außergewöhnliche Motivation begrüßt, die das gesamte Team und die Fans rund um die Welt angespornt hat. Zweifelsohne wäre seine Rückkehr gut für die F1 gewesen und ich bin mir sicher, dass er wieder um Siege gekämpft hätte."