Wenngleich Mark Webber heute als perfektes Vorbild hätte dienen können: Sebastien Buemi sieht die setup-technische Unabhängigkeit vom Mutterteam für ihn und Toro Rosso als Erfolgsfaktor an."Wir haben uns zuletzt im Setup auf Red Bull zubewegt, aber mit diesem Setup war ich nicht glücklich. Deswegen haben wir uns an unserem China-Setup orientiert. So kann ich mehr pushen, bin konstanter und im Endeffekt schneller", stellte Buemi zufrieden fest, der sich auch für morgen erhofft, von der Entscheidung für das ursprüngliche Toro-Rosso-Setup zu profitieren: "Red Bull fährt ein sehr aggressives, hartes Setup. Unseres ist nun weicher, und das könnte morgen auch besser sein, wenn es regnet."

Für weniger Zufriedenheit als die Grundabstimmung seines Boliden sorgte für den Schweizer der eigentliche Startplatz, den er auch auf unglückliche Umstände zurückführt. "Kubica hat mir meine Runde etwas kaputt gemacht. Ohne ihn hätte ich zwei Zehntel fahren können. Vielleicht wäre dann alles ganz anders gelaufen", spekulierte der Toro-Rosso-Pilot. Von Startplatz 17 aus sind ihm morgen die Hände gebunden - sollte es trocken bleiben.

Hoffen auf Ungarn

"Regen wäre generell besser für uns. Aber auf den hinteren Plätzen sieht man im Regen nicht gut. Es kommt auf die Regenmenge an. Aber natürlich haben wir im Regen mehr Chancen auf ein gutes Ergebnis", sagte der 20-Jährige gegenüber Motorsport-Magazin.com. Die Gefahren der engen ersten Nürburgring-Kurve geht Buemi gelassen an: "Man weiß vorher nie, wie der Start abläuft. Man gewinnt das Rennen nicht in der ersten Kurve. Man muss aggressiv sein, aber einen guten Kompromiss finden."

Für Buemi und seinen heute noch erfolgloseren Teamkollegen Sebastien Bourdais wird das Rennen auf dem Nürburgring das letzte mit der aktuellen Fahrzeugkonfiguration sein, bevor in Ungarn weit reichende Veränderungen anstehen. "Die Simulationen besagen, dass unser neues Paket sieben bis zehn Zehntel bringen wird. Hoffentlich gibt es keine technischen Probleme, denn wir brauchen so viele Testrunden wie möglich. Das neue Paket ist eine gute Zusatzmotivation", blickt Buemi voraus. Einen Misserfolg beim morgigen Rennen dürfte er so wohl verschmerzen können...