Bei Brawn GP ist die Saison bislang eher für Jenson Button als für Rubens Barrichello gelaufen. Wenn es Probleme am Auto gab, dann beim Brasilianer, wenn einer Fehler machte, dann allerdings auch der Brasilianer. Das führte dazu, dass Button bislang sechs Siege einfahren konnte und Barrichello keinen. Die Motivation hat bei ihm allerdings nicht gelitten, zumindest behauptet er das. "Wir hatten die vergangenen Jahre so ein schlechtes Auto, aber die Motivation war immer hoch. Man ändert den Zugang. Wenn man ein schlechtes Auto hat, dann weiß man, dass ein Sieg ziemlich unmöglich sein wird, also muss man so denken, dass die Dinge aus einem bestimmten Grund passieren. Man muss weitermachen", erklärte der Brasilianer dem Independent.

Barrichello sieht es so, dass einem Dinge passieren, aus denen es zu lernen gilt; das ganze Leben ist für ihn eine Lern-Erfahrung. "Im Moment hat Jenson das mit dem Siegen gemacht und er verdient es", sagte er und wusste auch, warum der Brite besser ist als er. Einerseits konnte Barrichello die Radabdeckungen nicht fahren, die Abtrieb bringen, weil seine Bremszangen anders ausgelegt waren. "Und weil er größer ist, kann er das Gewicht weiter nach vorne verlagern als ich. Das ist also die Erklärung für eine Zehntelsekunde, wenn ich viel Benzin habe. Ich schlage ihn mit leerem Tank öfter als er mich und wenn wir das Rennbenzin drin haben, schlägt er mich. Ich könnte sagen: 'Was soll ich machen?' Die Antwort ist, man macht nichts, man arbeitet einfach weiter und letztendlich wird einem dann Gutes passieren."

Dennoch sieht es bislang nicht so aus, als könnte er mit einem Sieg-Auto auch siegen. Button hat er in diesem Jahr ein Mal geschlagen und war dabei dennoch nur Dritter hinter zwei Red Bull. Doch Barrichello meint, dass er damit leicht umgehen kann. "Ich erinnere mich daran, dass ich vor ein paar Monaten nicht einmal ein Auto hatte. Ich habe einen guten Teamkollegen, der gut fährt. Wenn er die WM gewinnen sollte, dann ist das in Ordnung, ich werde aber bis zum Ende mein Bestes geben. Mein Tag wird kommen, oder? Es ist unmöglich, dass es für jemanden nicht passiert, der die ganze Zeit so hart gearbeitet hat. Ich denke, mein technischer Input beim Auto ist sehr hoch, vielleicht höher als bei Jenson", meinte er. Er wolle jedenfalls nicht aufgeben, solange sein Rückstand auf Button noch aufholbar ist.