Sebastian Vettel wird nicht erst seit seinem Sieg in Silverstone als Nachfolger des siebenfachen F1-Champions Michael Schumacher gehandelt - auch wenn Vettel das gar nicht will. Zum ersten Mal begegneten sich die beiden Deutschen 1997 beim NRW-Cup auf der Kart-Bahn in Kerpen. Der damals zehnjährige Vettel hinterließ einen bleibenden Eindruck bei Michael Schumacher.

"Das Rennen war insofern besonders, weil er der einzige war, der im Regen mit Slicks vorne fahren konnte. Das ist schon eine außergewöhnliche Gabe, da ist schon sehr viel Talent dabei", erinnerte sich Schumacher im RTL-Interview. Obwohl Regen drohte, hatte sich Vettel im Endlauf nach dem Motto "No Risk, non Fun" für Slicks entschieden und war am Ende noch Zweiter geworden. Vettel verriet, dass er damals "voller Ehrfurcht" vor Schumacher gewesen sei.

Poster an der Wand

"Er ist ja der, der im Fernsehen die Rennen gewinnt und alle wegfegt, und mit dem spreche ich jetzt gerade. Er war für die meisten Kinder und so auch für mich der Held. Man hatte auch Poster an der Wand, die haben sich dann im Alter von 14, 15 Jahren, wo man auf etwas andere Gedanken kommt, ein bisschen verändert", erzählte Vettel. In der aktuellen Weltmeisterschaft gilt der Red Bull-Pilot als der größte Herausforderer von WM-Spitzenreiter Jenson Button.

Mit Blick auf die sportlichen Fähigkeiten Vettels betonte Michael Schumacher, da sei "überhaupt kein Fragezeichen mehr zu stellen, sondern ganz einfach der Werdegang zu beobachten, wann und wie die Entscheidungen für ihn getroffen werden. Das ist sicherlich auch ein Punkt, der wichtig ist, um dann später das Ziel zu erreichen, Weltmeister zu werden." Der siebenfache Champion gab allerdings zu bedenken, dass die Fahrer immer von ihren Autos abhängig seien.

"Damit steht und fällt letzten Endes der Erfolg. Bis jetzt hat er einen guten Riecher gehabt. Er sitzt im Moment im absolut richtigen Auto und macht einen hervorragenden Job", betonte Schumacher. Wieder selbst ins Auto zu steigen und gegen Vettel zu fighten, kommt für Schumacher nicht mehr in Frage. "Ich habe meinen Part geleistet und meinen Spaß gehabt. Wenn die junge Generation jetzt antritt und sich misst, macht es Spaß, da zuzugucken", erklärte Schumacher.