Den Zuschauern stockte der Atem. In der schnellen Links-Rechts-Schikane drehte sich Adrian Sutil mit rund 285 km/h von der Strecke und knallte mit voller Wucht gegen die Reifenstapel. "Die Aufprallgeschwindigkeit wird bei 150 oder 160 km/ gewesen sein, aber wir haben das noch nicht genau untersucht", erzählte Adrian Sutil nach dem Qualifying.

"Natürlich habe ich einen Schreck bekommen, das Pedal ist einfach durchgefallen. Ich hatte schon vorher ein Problem mit den Bremsen und plötzlich als ich auf die Bremse gestiegen bin, ist das Pedal durchgefallen", erinnert sich der Deutsche. Er habe noch versucht, zu reagieren, um nicht frontal in die Reifenstapel zu knallen. "Ich habe versucht eine Linkskurve hinzukriegen. Ich habe das Auto etwas seitlich gelenkt und im Kiesbett war ich dann auch etwas seitlich, was für den Aufprall ganz gut war. Dennoch war der Aufprall hart, keine Frage", sagte Sutil.

Einige Minuten im Auto sitzen geblieben

Nach dem Aufprall blieb der Force India-Pilot im Auto sitzen - die Entwarnung folgte erst einige Minuten später. "Klar bist du im ersten Moment schockiert. Man weiß gar nicht wo man ist, deshalb habe ich versucht erst einmal ruhig zu bleiben und habe geschaut, was passiert. Erst danach fängt man an nachzudenken und dann war's auch okay. Ich habe dem Team durchgesagt, dass ich draußen bin und Probleme mit der Bremse hatte. Einfach ein Zeichen, dass es mir gut geht", erklärte Sutil.

Sutil blieb beim Crash unverletzt, Foto: Sutton
Sutil blieb beim Crash unverletzt, Foto: Sutton

Das Qalifying wurde für einige Minuten gestoppt, der Deutsche sofort in das Medical Center gebracht. Bis auf ein paar Blessuren an der Hand blieb der Deutsche bei dem Crash unverletzt. "Mir tut nichts weh. Die Hand ist etwas geschwollen, aber das geht schon. Das ist auszuhalten", meinte Sutil. Grund für den Unfall scheint ein Materialfehler gewesen zu sein. "Es muss irgendetwas mit dem Bremszylinder gewesen sein. Da muss irgendwas gebrochen sein, deshalb ist auch das Pedal durchgefallen. Aber wir sind immer noch am prüfen", verriet Sutil. Für das Rennen sieht er außer seiner schlechten Startposition kein Handicap.

"Ich vertraue meinem Team und habe kein Problem damit morgen ins Auto zu steigen. Der Sport kann gefährlich sein, damit muss man rechnen. Aber morgen ist der Unfall in meinem Kopf schon wieder gelöscht", erklärte Sutil. Vor dem Qualifying hatte der Deutsche gehofft, ins Q2 zu kommen. "Ich war zuletzt zwei Mal 15 und hier bin ich von einer noch besseren Startposition ausgegangen. Wir sind dennoch guter Dinge. Man kann auf der Strecke sehen, dass das Team in die richtige Richtung arbeitet", freute sich Sutil.