Angesichts des bisherigen Saisonverlaufs und der jüngsten Rennen scheint die Türkei bisher die beste Chance für Ferrari zu sein, um einen Sieg mitzufahren. Laut Kimi Räikkönen gab es diese Chance bereits in Monaco, wobei sie viel größer gewesen wäre, wenn er das Qualifying ganz vorne beendet hätte. "Wir sind hier noch nicht gefahren, also kann ich nicht sagen, ob es die bislang beste Chance ist. Ich denke, wir können stark sein, ob es genügt, weiß ich nicht", meinte der Finne am Donnerstag.

Ferrari wird weitere Verbesserungen an das Auto bringen, damit hofft das Team die Position als Nummer zwei zu halten, die es in Monaco innehatte. Räikkönen war aber klar, dass die Strecke dort eben eigen ist, hoffte dennoch, dass Ferrari die Position von dort halten oder sogar näher an Brawn GP dran sein kann. Für seinen Teamkollegen Felipe Massa ist der Aufwärts-Trend der vergangenen Wochen jedenfalls ermutigend. "Beginnend mit Barcelona und danach im vorigen Rennen haben wir eine gute Leistung gezeigt. Wir wollen noch besser werden und in einer Position sein, damit wir um den Sieg kämpfen können. Sollte es hier sein, wäre es fantastisch", erklärte der Brasilianer.

Abwarten

Räikkönen wollte aber erst einmal abwarten, wie es am Freitag läuft, bevor er weitere Prognosen abgab. Auch Massa musste gestehen, dass Ferrari erst in einem Rennen vor Red Bull gelegen hat, weswegen man sich auch nicht zweitbestes Team nennen könne. "Wir wären gerne weitere Rennen vor ihnen - auch vor Brawn -, um uns zu beweisen. Ich denke, wir werden hier sehr stark sein. Es wird ein schweres Rennen und Brawn wird sehr stark. Sie sind auf solchen Strecken mit schnellen Kurven sehr schnell", sagte Massa, der auf die Leistung der neuen Ferrari-Teile baute und den Sieg nicht als unmöglich erachtete.

Räikkönen wollte den Sieg nicht versprechen, erwartete sein Team aber ebenfalls in einer besseren Position - auch dank der Neuerungen. "Bevor wir morgen fahren, weiß ich aber nicht, wie schnell sie im Vergleich zu Monaco sind, wie viel wir schneller geworden sind. Wir werden morgen sehen, wie das Auto ist und von dort weitermachen." Als Schwachpunkt zu Saisonbeginn konnte er keinen bestimmten Bereich ausmachen, sondern meinte nur, dass Speed und Abtrieb gefehlt hätten. "Wenn wir da zulegen, werden wir stark sein." Die wichtigste Verbesserung war laut Massa der neue Diffusor. Es habe zwar auch andere Aerodynamik-Verbesserungen gegeben, der Diffusor sei aber das Kernstück zur Leistungssteigerung.

Verdrehtes Gehirn

Der Brasilianer gilt ohnehin als Türkei-Experte, hat er hier doch bereits drei Mal gewonnen. Ein vierter Sieg in Folge wäre ein Traum für ihn, angesichts der Umstände wäre er aber ohnehin etwas Besonderes. "Zum vierten Mal in Folge zu gewinnen, wäre unglaublich, drei Mal ist für mich schon fantastisch. Ich fühle mich hier sehr wohl. Es ist eine Strecke, auf der die meisten Kurven links gehen. Dort bin ich immer sehr stark. Ich war hier immer stark und auch in Brasilien. In Singapur holte ich mit sechs Zehntel Vorsprung die Pole, leider hatte ich im Rennen dann ein Problem, aber ich fühlte mich wohl. Vielleicht ist mein Gehirn völlig verdreht und ich fühle mich in Linkskurven einfach besser. Ich weiß nicht warum", meinte er.