Kimi Räikkönen und Felipe Massa geben sich gerne als Kämpfer, die bis zum Schluss nicht aufgeben. Räikkönen brachte das einen WM-Titel, Massa schaffte es immerhin beinahe. Und auch dieses Jahr haben die Beiden trotz zu Beginn schlechter Ferrari-Performance immer wieder betont, dass sie die WM nicht aufgeben. Mittlerweile haben sie auf eine realistische Betrachtung umgestellt, bleiben aber weiter kämpferisch. "Wir sind besser und näher an der Spitze. Wir müssen aber realistisch sein, wir sind viele Punkte zurück. Brawn muss in vielen Rennen schlecht abschneiden und wir brauchen gute Rennen, damit wir aufholen. Wir werden es weiter versuchen und unser Bestes geben", meinte Räikkönen am Donnerstag zum Thema WM.

Gleichzeitig musste er sagen, dass der BGP 001 stark und zuverlässig sei, weswegen es auch unwahrscheinlich sei, dass Brawn GP viele schlechte Rennen haben werde. "Aber wir haben in der Formel 1 schon viel gesehen." Deswegen sah Räikkönen noch eine Chance, auch wenn sie sehr klein ist. "Ich werde einfach versuchen, die Ergebnisse zu holen und Rennen zu gewinnen. Dann werden wir sehen, wo wir am Ende sind", betonte er. Zudem meinte der Finne, er werde jedes Rennen einfach sein Maximum geben. "Für mich ist es weiter das Wichtigste, Rennen zu gewinnen. Später in der Saison werden wir sehen, wo wir stehen."

Massa gibt nicht einfach auf

Noch etwas realistischer sah Felipe Massa die Situation. "Ich gebe nicht einfach auf, ich kämpfe bis zur letzten Kurve des letzten Rennens", sagte er. "Aber nach meiner Erfahrung wird Brawn Champion sein. Es ist unmöglich zu glauben, dass sie die WM verlieren. Für mich ist die WM gelaufen." Ob das auch für Red Bull zutrifft, wollte er nicht sagen, doch Ferrari sei einfach zu weit zurück. Doch auch er gab sich weiter als Kämpfer. "Das heißt nicht, dass wir nicht überall auf Sieg fahren. Wir versuchen, diese Saison so viele Rennen zu gewinnen wie möglich - nicht nur ich, das ganze Team. Wir werden bis zum Ende kämpfen. Mathematisch ist es [der Titel] noch möglich, es ist aber sehr schwierig."

Doch schwere Zeiten sind auch zum Lernen da und das hat Massa genutzt. Eine Sache dürfte er zwar schon vorher gewusst haben, lernte sie aber aufs Neue kennen. "Ich habe gelernt, es ist viel einfacher ein Rennen zu kontrollieren, wenn man von Pole startet. Wenn man aus der Mitte startet, ist es schwerer, vor allem wenn andere Autos besser sind. Man gibt also immer alles und manchmal reicht das nicht. Es ist viel schwerer, aber so ist das Leben. Man lernt immer dazu."